Sendung 638 vom 15.02.2024
Hallo liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Von Zeit zu Zeit fühlt man sich in die Handlung des Buches 1984 versetzt. Es gibt nur eine Meinung, das was der „Große Bruder“ sagt.
Genauso ist es beim Umgang mit dem Interview, daß der US Journalist Tucker Carlson mit dem russischen Präsidenten Putin geführt hat. Carlson ist ein extremer Rechtsaußen und hat auf gar keinen Fall irgend etwas mit Journalismus zu tun und „Putin“ ist sowieso das Böse schlechthin, daß nur eine Propagandaplattform erhalten hat. Eine inhaltliche Berichterstattung findet von den deutschen Medien nicht statt, man zensiert das Gesagte schlicht und einfach und gibt stattdessen nur die Propaganda der deutschen herrschenden Politik wieder.
Dabei hat Carlson ein hoch professionelles Interview geführt, indem er emotionslos die richtigen Fragen gestellt hat ohne dabei zu provozieren – was heute so gerne getan wird, in einer „Gesellschaft des Spektakels“.
Das Interview begann mit einem halbstündigen Referat Präsident Putins über die mehr als tausend Jahre zurückliegende Geschichte Rußlands inklusive seinen Beziehungen zu der Ukraine. Dies zusammenzufassen ist hier nicht möglich, man muß es sich selbst anhören. Der Link der deutschen Simultanübersetzung ist unten eingeblendet.
Mehrfach und sehr ausführlich legte Präsident Putin dar, wie der politische Westen Rußlands Freundschaftswerben nach 1991 zurückgewiesen und das Land getäuscht habe, inklusive der vielfachen Vertragsbrüchigkeit des Westens. Von der Zusicherung der Nichtausweitung der Nato nach Osten (er sagte wörtich: „Ganz Osteuropa wurde mit der NATO überzogen.“) über Vorschläge zur gemeinsamen Zusammenarbeit Rußland-Europa-USA bei der Raketenabwehr, die abgelehnt wurden und statt dessen Raketen in Europa stationiert, die angeblich gegen den Iran gerichtet sind – bishin zu bilateralen Friedensverhandlungen zwischen Rußland und der Ukraine, die durch einen Präsidial-Erlaß von Selenskis beendet wurden.
Auch die Minsker Vereinbarungen wurden ausführlich thematisiert. Vor allem die kürzliche Äußerung von Exkanzlerin Merkel, das man nie vor hatte diese umzusetzen. Putin legte dar das man sich in jedem Fall an das Vereinbarte gehalten hätte und sage zu der westlichen Vorgehensweise ganz klar und als Feststellung „Man hat Rußland hereingelegt“ und weiter weiter: Der Westen wollte das Problem mit militärischer Gewalt lösen.
Als ein wichtiges Ziel wurde vom Russischen Präsidenten die Entnazifizierung der Ukraine genannt. Er sprach von der Kollaboration mit den Nazis durch Banderas u.a. sowie die heutige Verehrung dieser Täter als Nationalhelden.
Sehr wichtig in diesem Interview war auch die Frage von Tucker Carlson „Können sie sich vorstellen in Polen einzumarschieren?“ Was von Seiten Putins klar und eindeutig mit „Nein, nur wenn Polen uns angreifen würde“ beantwortet wurde. Er fügte weiterhin hinzu, daß Rußland weder an Polen noch den Baltischen Staaten interessiert sei. Das war klipp und klar und vor allem Eindeutig.
Auch das Sprengen der Northstream-Pipelines wurde thematisiert. Putin stellte ganz klar, daß er vermutet NATO und die USA/CIA stecken dahinter. Auf die Frage „Haben Sie Beweise dafür, daß NATO oder CIA dahinter gesteckt haben?“ Folgte als Antwort:
„Ohne in die Details zu gehen, aber man sagt in solchen Situationen immer: Schuldig ist der, der einen Vorteil davon hat. In diesem Fall muß man darüber hinaus auch noch fragen, wer die Möglichkeiten hatte, so etwas zu machen. Motive können viele haben, aber auf dem Grund der Ostsee eine Pipeline zu sprengen, das können nicht alle. Man muß beide Komponenten zusammenführen: wer das Interesse hatte und wer die Fähigkeit.“
Das war klar und eindeutig. Es folgte ein klares Statement Europa und Deutschland weiter Gas zu liefern: „Es geht ja nicht nur um Nord Stream 1, die beschädigt, und Nord Stream 2, die nie in Betrieb genommen wurde. Auch wenn eines der Röhren heil geblieben ist und man dort Gas nach Europa hindurchpumpen könnte. Bitte schön, wir sind dazu bereit.
Es gibt ja auch noch die Leitung Jamal-Europa durch Polen. Auch da könnte man viel transportieren. Aber Polen hat sie geschlossen und beißt die Hand, die es füttert. Es bekommt sehr viel Geld aus den EU-Töpfen, und diese Mittel kommen vor allem aus Deutschland. In diesem Umfang finanziert Deutschland Polen. Trotzdem haben die Polen die Transitleitung geschlossen. Warum? Ich weiß es nicht.
Auch durch die Ukraine, in die die Deutschen Waffen und Geld pumpen, verlaufen zwei Gasleitungen. Die Ukrainer haben die eine einfach gesperrt. (…) Ich verstehe nicht, warum Deutschland der Ukraine nicht sagt: Hört zu, Leute, wir zahlen euch einen Haufen Geld, also öffnet bitte die Ventile und laßt russisches Gas zu uns durch. Wir kaufen Flüssiggas dreimal so teuer anderswo ein, das ruiniert die Grundlagen unserer Wettbewerbsfähigkeit. Wenn ihr wollt, daß wir euch finanzieren, dann sorgt dafür, daß wir dieses Geld auch erwirtschaften können. Nein, das machen sie nicht. Warum, das können Sie die Deutschen fragen …Dort regieren ausgesprochen inkompetente Leute.“
Mehrfach betonte Präsident Putin jederzeit zu Verhandlungen zur Verfügung zu stehen. Der letzten Äußerung dieser Art fügte er in Richtung USA den Satz hinzu: „Wozu eine Konfrontation mit Rußland? Haben die USA keine anderen Probleme?“
Die angebliche Gefahr des Weltfrieden durch China, die durch durch die USA thematisiert und aufgeblasen wird, beantwortete er durch die Klarstellung, daß die Außenpolitik Chinas ist nicht aggressiv sei (und nie gewesen ist). Sie würden immer immer nach Kompromissen suchen. Das ist eine wichtige Feststellung, da hier die Konfrontation eindeutig von den USA und der NATO ausgeht.
Am Ende folgte noch ein längerer Repliken-Wechsel über den unter Spionagevorwürfen in Rußland inhaftierten US-Bürger Evan Gershowitz. Präsident Putin deutete an, daß er nichts dagegen hätte, wenn dieser demnächst im Wege eines Austausches freikommen könnte. Aber dazu müßten die USA ein Angebot machen.
Soweit ein sehr kurzer Überblick über die wichtigsten Themen des Interviews. Eine Frage von Tucker Carlson zu einer Eskalation in der Ukraine beantwortete Putin mit dem Hinweis, daß es bereits Verhandlungen gegeben habe, die durch den Ukrainischen Präsidenten beendet wurden. Er verwies ein weiteres mal darauf zu Verhandlungen zur Verfügung zu stehen.
Dieses Interview war in seinen Fragen und den dazugehörigen Antworten klar und eindeutig. Es wurde weltweit ausgestrahlt und steht abgespeichert für jedermann jederzeit zur Überprüfung zur Verfügung. Es bietet sich durch seine klaren und jederzeit überprüfbaren Aussagen für eine diplomatische Initiative und Verhandlungen in idealer Weise an. Doch die Reaktion durch die Medien sowie die Nichtreaktion der Politik zeigt nur daß alle Beteiligten auf westlicher Seite einzig und Allein „auf Krawall gebürstet“ sind. Was Europa und die Welt braucht ist eine neue und vor allem richtige Friedens- und Entspannungspolitik. Denn noch ist es hierfür nicht zu spät. Im Gegenteil!
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder.