Sendung 470 vom 04.04.2019
Willkommen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Immer wieder und immer mehr findet man eine unausgewogene Berichterstattung in den Medien. Über Regionen, die von wirtschaftlichem Interesse sind wird ausführlich berichtet, während andere „fast völlig unter den Tisch fallen“. Während Naturereignisse dort von Interesse und ausführlich berichtenswert sind, wo Kapitalinteressen und Handelsverträge dies rechtfertigen, sind andere Regionen – mit vergleichbaren Ereignissen – außen vor.
Durch Zufall stießen die Produzenten dieser Sendung auf eine Meldung, die in schlichten Sätzen von Überflutungen in der iranischen Provinz Golestan sprach, das war am 22. März. Hierüber weitere Informationen zu finden erwies sich allerdings als schwierig. Während in Iranschen Zeitungen und Medien ausführlich berichtet wurde, war hierzulande nichts zu finden.
Niemand berichtete über die Überschwemmungen im Norden des Iran. Nur das eingeblendete Foto, von der selben Quelle, bewies die Nachricht.
Erst einige Tage später, nachdem es auch im Südiran, sowie in weiteren Provinzen, zu weiteren Überschwemmungen kam, bequemten sich die Medien zu einigen wenigen Sätzen.
Fasst man die Meldungen, die wir alle aus Iranischen Quellen zusammengestellt haben, zusammen ergibt sich ein Bild von katastrophalen Ausmaßen:
Bei schweren Überschwemmungen im Süden Irans sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes bislang 19 Menschen ums Leben gekommen, und zwar alle in Schiras, der Hauptstadt der Provinz Fars, so Gesundheitsminister Saeid Namaki laut Nachrichtenagentur ISNA. 100 weitere Menschen seien in Schiras verletzt worden, 28 von ihnen schwer. Die Rettungsteams des Roten Halbmonds rechnen sowohl in Fars als auch in anderen Provinzen mit einer steigenden Zahl von Toten. Nach den schweren Unwettern und Überschwemmungen in mehreren Teilen Irans hatte die Regierung am Dienstag eine Krisensitzung einberufen. Zum Beginn des persischen Neujahrs hatte die Flutkatastrophe in mehreren Provinzen eine Notsituation ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Teheran wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen.
Es muss dringend die Frage gestellt werden, warum hier offensichtlich kein Interesse an einer Berichterstattung besteht und die Ereignisse aus dem Blickwinkel verschwinden!
Weiterhin gab es eine Ankündigung für Überschwemmungen in elf weiteren Provinzen es Landes. Laut Angaben der iranischen Nachrichtenagentur ISNA hieß es zwei Tage später, dass die Systeme mit Niederschlag von der westlichen Hälfte des Landes weiterziehen und zentrale Landesteile durchlaufen in Richtung Nordosten und in einige Teile der östlichen und südöstlichen Regionen des Landes.
Meteorologen sagten weiterhin Gewittern, starke Winde, Überflutungen, Überschwemmungen, Schnee und rutschigen Straßen in den gebirgigen Provinzen voraus.
Hält man sich einmal vor Augen, dass der Iran in seiner Fläche fast so groß ist wie Gesamteuropa, so kann sich ein jeder das Ausmaß dieser Wetterkatastrophe vorstellen, die bis heute anhält wie das eingeblendete aktuelle Bild zeigt.
Um so erstaunlicher ist die Tatsache, der Nichtberichterstattung durch die deutschen und westlichen Medien. Da sonst immer über derartige Ereignisse berichtet wird, so muss man davon ausgehen, dass es sich hier um absichtliches Verschweigen handelt.
In den Gremien der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sitzen viele Politiker. Somit ist es nicht falsch davon zu sprechen, dass es sich um eine bewusste, politische Nichtinformation handelt.
Nach dem Sinn und Zweck des Aufteilens welche Menscheleben wichtig sind und welche nicht, müssen die Verantwortlichen der Medienanstalten gefragt werden, die sich an dem großen Schweigen beteiligt haben. Als seriöse Berichterstattung kann man diese Vorgänge allerding in keinem Fall bezeichnen!
Überhaupt nicht wahrgenommen wurde auch ein US-Plan, gerade in der jetzigen Situation weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Ein hochrangiger Regierungsbeamter, von Donald Trump sagte, die neuen Sanktionen würden Teile der iranischen Wirtschaft betreffen, die bisher nicht sanktioniert wurden, berichtete Reuters. Der hochrangige US-Beamte fügte hinzu, Washington plane, die Ölexporte des Iran so weit wie möglich auf Null zu bringen.
Dem Bericht zufolge plant die US-Regierung, gleichzeitig mit dem Jahrestag des Rückzugs des Landes aus einem Atomabkommen mit dem Iran, neue Sanktionen. Donald Trump erklärte den US-Austritt im Mai letzten Jahres. Washington bekräftigte daraufhin Sanktionen gegen den Iran in Bezug auf Banken, Handel, Öl und Sicherheit. Die Vereinigten Staaten arbeiten daran, die Ölexporte des Iran zu reduzieren. Washington hatte zuvor einigen Ländern den Kauf von Erdölprodukten aus dem Iran verboten.
Bleiben wir in der Region:
Bei Vertragsverhandlungen zwischen Oman und den Vereinigten Staaten kam es zur Unterzeichnung von Verträgen, um den USA den Zugang zum Persischen Golf zu erleichtern und zwei strategische Häfen in Qom und Salalah (Oman) zu nutzen.
US-Regierungsvertreter sagen, die Vereinbarung werde ihnen einen besseren Zugang zum Persischen Golf ermöglichen und die Schifffahrt zur Straße von Hormuz senken, so EuroNews.
Die US-Botschaft in Amman erklärte, dass die Vereinbarung unterzeichnet wurde, um den Vereinigten Staaten den Zugang zu diesen Häfen und die Nutzung ihrer Einrichtungen zu ermöglichen, was die Parteien dazu verpflichtet, „die gegenseitigen Sicherheitsziele zu verbessern“.
Ein ungenannter Beamter sagte, die Unterzeichnung des Memorandums mit Oman würde die Vereinigten Staaten in die Lage versetzen, „mit dem iranischen Raketenprogramm fertig zu werden“.
Teheran hatte zuvor gedroht, die Straße von Hormuz, die eine strategische Öltransportroute im Golf ist, als Reaktion auf die feindseligen US-Aktionen zu blockieren.
Der Hafen wird von US-Beamten strategisch hoch geschätzt und ist ein guter Hafen, auch für die Route von Flugzeugträgern.
Diese Vereinbarung ist für den Oman von besonderer Bedeutung, da seine Häfen, die oft Fischfangplätze sind, zu wichtigen Handels- und Industriegebieten im Herzen des Nahen Ostens geworden sind.
Das Memorandum könnte auch die Position der USA im Nahen Osten stärken und den Einfluss Chinas verringern, da die chinesischen Behörden bereits einen Investitionsplan in Höhe von 10,7 Milliarden US-Dollar geplant hatten.
Die politische, militärische und kommerzielle Rivalität zwischen den Vereinigten Staaten und China ist in den letzten Jahren stark gestiegen, sodass einige glauben, dass die beiden Länder einen Kalten Krieg begonnen haben.
Wieder einmal zündeln die USA an einer Lunte und die Gefahr, dass Dank dem Irren im Weißen Haus und seinen Gefährten, aus einem kalten ein heisser Krieg wird, wird immer größer.
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder.