Sendung 415 vom 29.06.2017
Hallo liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Weltweit steigt die militärische Aggression und Aufrüstung. Die Gefahr weiterer Eskalationen, neben den unzähligen bestehenden Militäreinsätzen, steigt. Vor allem die militärische Konfrontation, ausgehend von den USA, wird immer stärker.
Am Sonntag, dem 18. Juni starben mindestens 12 Zivilisten während eines Angriffs der US-angeführten Koalition in Syrien. Dies berichtete die syrische Nachrichtenagentur SANA, die sich auf Augenzeugen beruft. Der Angriff soll sich in einem Dorf in der Nähe der syrisch-irakischen Grenze ereignet haben. Dem Bericht zufolge führte die von den Vereinigten Staaten angeführte Anti-IS-Koalition in der Nacht zum Montag eine Serie von Luftangriffen in der syrischen Provinz al-Hasaka durch. Während eines dieser Bombardements trafen die Kampfflugzeuge demnach auch das Dorf Tel Hayr an der syrisch-irakischen Grenze. Dabei starben 12 Zivilisten, die alle zur selben Familie gehörten, berichtete SANA.
In der Woche davor gab die unabhängige UN-Kommission zur Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen in Syrien bekannt, dass seit März dieses Jahres allein in der Region Rakka mehr als 300 Zivilisten aufgrund von US-Luftangriffen gestorben sind. Währenddessen teilten die UN mit, dass über 160.000 Zivilisten aus der Region fliehen mussten.
Es muss gefragt werden, ob man unterstellen kann, dass die USA und ihre Militärgehilfen wissentlich tote Zivilisten in Kauf nehmen, weil ihnen „ein paar tote Araber“ egal sind!
Aber diese humanitäre Katastrophe scheint noch nicht auszureichen. Während die EU-Staaten allesamt damit beschäftigt sind Flüchtlinge mit Hilfe von Frontex zu bekämpfen oder gar durch wegsehen im Meer ertrinken zu lassen und keinerlei Anstalten unternehmen den Menschen zu helfen oder gar die Fluchtursachen zu beseitigen, steigern sich militärische Aufrüstung und militärische Aggressionen zu ungeahnten Höhen.
So berichtet die Webseite luftpost-kl.de davon, dass am 2. Juni Atombomber des Typs B-52H Stratofortress von der Barksdale Air Force Base in Louisiana sowie rund 800 Soldaten des Global Strike Command der U.S. Air Force auf dem Flugplatz Fairford der Royal Air Force / RAF in Großbritannien eingetroffen sind und von dort aus an einer ganzen Reihe gemeinsamer Manöver mit NATO-Verbündeten und Partnern teilnehmen sollen.
Bei dem Global Strike Command handelt es sich um das für den weltweiten Atomwaffeneinsatz zuständige Kommando der USA. Wie in dem Bericht von luftpost-kl.de weiter ausgeführt wird, erklärte der zuständige US-Kommandeur unter anderem: „Mit der Entsendung von strategischen Bombern nach Großbritannien machen wir Fairford zur vorverlegten Operationsbasis für die Atombomber, die den U.S. Air Forces in Europe – Air Forces Africa zur Verfügung stehen; damit bereiten wir auch ihre Integration in die NATO-Streitkräfte und das Zusammenwirken mit den NATO-Verbündeten und Partnerstaaten vor.” Und außerdem ““Mit der Entsendung unserer Atombomber wollen wir die Zusammenarbeit stärken und eine enge Partnerschaft für Operationen in Krisensituationen aufbauen. Bei diesen Bombereinsätzen im Ausland können wir Erfahrungen sammeln, die auf unserer Heimatbasis nicht möglich sind.“
Beruhigend klingt das nicht gerade und Friedenswille sieht anders aus! Hier bereiten sich verbrecherische US- und Natomilitärs wohl eher auf die nächste globale Konfrontation vor. Und die Antwort des Merkel/Gabriel-Regimes (das hoffentlich bald zu Gunsten einer den Frieden unterstützende Regierung abgewählt wird) besteht darin, den Rüstungsetat auf 2% des Bruttosozialpruktes erhöhen zu wollen und damit zu verdoppeln!
Eine solche Missachtung des Wohles und des Willens der Bürger dieses Landes ist wohl bisher einmalig und bedarf des Widerstandes aller.
Doch es geht noch weiter. Ungeachtet der schweren diplomatischen Krise am Golf haben die USA und Katar den Verkauf von Kampfjets vom Typ F-15 an Katar besiegelt. Katar zahlt dafür insgesamt zwölf Milliarden Dollar (10,69 Milliarden Euro). Für das Geld bekommt der Golfstaat 36 Kampfflugzeuge geliefert. Das sichert nach US-Angaben 60000 Arbeitsplätze in den USA. Nicht gesagt wurde, wie viele unschuldige Zivilisten damit getötet werden können.
Und in Europa? Milliardenschwere Rüstungsprogramme auf EU- und auf nationaler Ebene begleiten den Ausbau der Europäischen Union zur weltweit operierenden Militärmacht. Neben einer stärkeren Streitkräftekooperation, die die EU in die Lage versetzen soll, ihre Kriegseinsätze etwa in Afrika auszuweiten, hat der EU-Gipfel in der vergangenen Woche auch die rasche Einrichtung eines „Verteidigungsfonds“ beschlossen. Dieser sieht die Umwidmung zivil genutzter Gelder in militärisch verwendete Mittel vor. Bereits in wenigen Jahren wird Brüssel demnach jährlich 1,5 Milliarden Euro für Rüstungsforschung und -entwicklung bereitstellen. Auch das Merkel/Gabriel-Regime hat vergangene Woche Rüstungsprojekte im Wert von rund zehn Milliarden Euro beschlossen – Kriegsschiffe, Tankflugzeuge, Satelliten, die Optimierung vorhandener Waffenbestände für die aktuellen Kriege und vieles andere. Zudem sind bereits vollkommen neue, für die Rüstungsindustrie lukrative Milliardenvorhaben in Planung – neben dem Mehrzweckkampfschiff MK 180 vor allem ein neuer Kampfjet, Lenkraketen, Drohnen und anderes Kriegsgerät.
Es stellt sich hier schlicht und einfach die Frage: Wozu das alles, was soll damit bezweckt werden? Hitler hat vor 84 Jahren auch damit begonnen massiv aufzurüsten. Das Ergebnis davon ist allen hinlänglich bekannt. Wollen Deutschland, NATO und die USA eventuell das gleiche Ergebnis? Momentan sieht es danach aus.
Und zum Schluss noch eine andere Meldung: Die Zahl der Flüchtlinge und Vertriebenen weltweit hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erreicht. 65,5 Millionen Menschen waren Ende 2016 durch Krieg, Gewalt und Verfolgung vertrieben. Entweder im eigenen Land oder über die Grenzen hinweg, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Montag vergangener Woche in Genf. Jede Minute wurden 20 Menschen neu in die Flucht getrieben. Die Zahl lag knapp über der von 2015, als 65,3 Millionen Menschen auf der Flucht waren.
Interessiert das irgendeinen aus der herrschenden Klasse? Die Antwort lautet nein, genauso wenig wie sie die momentanen akuten Hungersnöte in verschiedenen Afrikanischen Staaten interessieren. Über 23 Millionen Menschen sind derzeit am Horn von Afrika, im Jemen und in Nigeria vom Hungertod bedroht und die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen bekommen noch nicht einmal genug Geld von den UN-Mitgliedsstaaten um diesen Menschen zu helfen und sie Retten zu können.
Dafür ist kein Geld da – in den NATO-Mitgliedsstaaten – aber zum Töten, Ermorden, massakrieren und für andere völkerrechtswidrige Schandtaten: da gibt es einen nie versiegenden Quell. Dafür geht das Geld nicht aus und wird es leider nie ausgehen.
Was ist nun falsch daran sich gegen dieses System zu stellen und es beseitigen zu wollen, unter anderem der Humanität wegen? Die Antwort darauf muss sich jeder selbst geben.
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder.
Quellen:
Neues Deutschland
German Foreign Policy
N24
RT Deutsch