Sendung 410 vom 27.04.2017
Hallo liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Am vergangenen Wochenende fand in Köln die Zusammenkunft der AfD-Nazis, genannt Parteitag, statt. Die gute Nachricht besteht darin, dass zehntausende in Köln friedlich gegen die blauen Rechtsextremisten demonstrierten.
Nach Angaben der Organisatoren des antifaschistischen Aktionsbündnisses „Köln gegen rechts“ beteiligten sich seit dem frühen Morgen an den vielen Blockaden rund um den Veranstaltungsort, das Maritim-Hotel, geschätzte 3.000 Personen. Am Vormittag schlossen sie sich gemeinsam mit mehr als 10.000 weiteren Teilnehmern zu einer Demonstration unter dem Motto »Solidarität statt Hetze« zusammen, die rasch auf eine Stärke von 15.000 anwuchs. Außerdem fand später am Tag eine weitere Demonstration in der Kölner Innenstadt statt: die des Bündnisses „Köln stellt sich quer“, an der unter anderem Ministerpräsidentin Hannelore Kraft teilnahm.
Die Polizei und der Kölner Polizeipräsident machten unterdessen klar, was sie von den Gegendemonstrationen hielten: 4000 Einsatzkräfte der Polizei traten in Kampfausrüstung zum Schutz des Parteitags und zur Einschüchterung der Demonstranten an. Eines der an den Demonstrationen beteiligten Bündnisse bezeichnete die Situation als „Klima der Angst“, was wohl keineswegs übertrieben, sondern sicherlich von der Polizei gewollt war. Neben Spezialeinsatzkräften und Wasserwerfern hielt sie auch Sammelstellen für „Störer“ in den Nachbarstädten Brühl und Bonn bereit, falls die Gewahrsamszellen in Köln nicht ausreichten.
Doch die Demonstrationen verliefen, trotz der „Bemühungen der Polizei“ friedlich.
Hilfe bekamen die AfD-Nazis, wie gewohnt, von anderer Seite: nämlich von den Medien. Egal ob ARD, ZDF oder Private; bei allen waren die rechten Hetzer der Aufmacher in den Abendnachrichten. Darüber hinaus, über die ganze Dauer der rechten Zusammenrottung, Sondersendung über Sondersendung. Hofberichterstattung für Nazis, sozusagen.
Den absoluten Vogel bei dieser rechtsextremen Propaganda schoss das ZDF ab. Es brachte in der Sonntagabendsendung „Berlin direkt“ ein fast 10-Minütiges Interview mit AfD-Nazi-Rechtsaußen Gauland.
Die deutschen Fernsehmedien, egal ob öffentlich-rechtlich oder privat haben diesen Nazi-Politikern nicht nur eine größere Bühne geboten als mancher alteingesessenen und im Bundestag vertretenen Demokratischen Partei, sie wurden als normale Partei von nebenan verkauft. Hetzer, Rassisten und Ultrarechtsextreme wurden in nicht zu akzeptierender Weise aufgewertet.
Doch auch die Tagespresse scheint auf dem rechten Auge langsam blind zu werden. Egal ob linke Zeitungen oder etablierte Tagespresse. Bei allen findet man das Gleiche: neutrale, seriöse Berichte und Analysen anstatt sich kämpferisch gegen diese Politgefahr zu positionieren.
Der Erfolg bei Wahlen, den diese rechtsextremen Chaoten zur Zeit immer wieder erzielen, ist auch auf die Werbeberichterstattung der Medien zurückzuführen. Während man bei linken Themen und Parteien meist völlig undifferenziert und ohne Hirn aus allen Rohren schießt und bekämpft was das Zeug hält, sieht es beim Thema AfD anders aus.
Obwohl diese Partei die Größte zur Zeit existierende Gefahr für diese Demokratie ist, wird sie von den Medien nicht als solche behandelt sondern im Gegenteil hofiert und gefördert. Man ebnet Rechtsextremen den Weg.
Denn eines darf niemals ausser Acht gelassen werden. Es gibt bei allen Parteien einen beachtlichen Unterschied zwischen Führungsspitze und Ortsverband. Eine Partei zeigt sich nicht in den blumig-diplomatischen Aussagen der Spitzen einer Partei. Wo es wirklich langgeht zeigt sich an den Aussagen der Basis. Wenn schon die Führungsgremien der AfD wie Petri, Gauland oder Höcke fremdenfeindlich, ausländerfeindlich, rassistisch und rechtsnational agieren, dann kann man sich vorstellen welche Gedanken an der Basis vorherrschen, die es nicht nötig hat sich das diplomatische Feigenblatt vorzuhalten. Dies zeigte in der Vergangenheit auch so manches Interview mit Passanten auf der Straße, das gezeigt wurde.
Wer rechtsextreme hoffähig macht begeht ein Verbrechen! Das gilt in jedem Fall und darf nicht vergessen werden.
Wir scheinen wieder im 3. Reich zu sein, wo für die bestehenden Verhältnisse und Probleme ein Schuldiger heraus gedeutet, und als Sündenbock etabliert wird. Bei der AfD sind es die Flüchtlinge, „Ausländer“ im Allgemeinen und die EU. Die sind an allem Schuld, und wenn man die beseitigt wird alles gut.
Hier lässt Hitler grüßen! Das darf niemals vergessen werden.
Wer wirklich etwas verbessern will, muss das bestehende System aus Kapitalismus und Neoliberalismus verändern. Erst die sogenannten „Reformen“, Sparpolitik und Privatisierungen auf Teufel komm raus, zusammen mit der Kriegsmaschinerie zur Imperialen Machterweiterung, haben weite Teile Europas, und auch Global, so weit gebracht, dass vielerorts Armut herrscht. Flüchtende Menschen fallen nicht vom Himmel, sie werden gemacht.
Wer wirklich etwas verbessern will darf rechtsextreme-nazi-AfD-Rattenfänger nicht hofieren, weil sie zur Zeit ein bisschen Erfolg haben und bei manchen in Mode sind!
Er muss sich intellektuell mit ihnen Auseinandersetzen, ihre verbrecherische Hetze aufzeigen und sie bekämpfen. Wo immer er auf sie trifft.
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder.