Sendung 377 vom 24.03.2016
Willkommen liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer!
Seit Jahrzehnten, genau genommen seit den 50er Jahren erstmals in Großbritannien und seit den 60er Jahren in Deutschland, stehen Osterwochenende und Ostermärsche ganz eng zusammen. So unnachgiebig ist die Geschichte des gewaltlosen Widerstandes gegen den Krieg und damit verbundenen Logik-, Logistik- und Ausführungspraktiken.
Jahr für Jahr, bundesweit und weltweit gehen Hunderttausende auf die Straßen, um ihr Entsetzen und ihre Ablehnung gegen Krieg, atomare Aufrüstung, taktische Nuklearwaffen, strategische Nuklearraketen, militärische Doktrinen der militärischen Bündnisse wie NATO und deren Abschreckungsszenarien und -manöver, gegen Atomtod und nukleare Katastrophen, wie die in Fukushima, gegen Waffenproduktion und -export, kurzum, gegen Verwüstung und Vernichtung unserer Planeten und unserer Lebensgrundlagen Ausdruck zu verleihen.
Diese Sendung nimmt dieses unerschütterliche Friedensbekenntnis von Millionen mutigen Frauen und Männern und ihre unermüdlichen wie auch lebensbejahenden Aufrufe, Demonstrationen und Kundgebungen zum Anlass, auf die auch in diesem Jahr stattfindenden Ostermärsche aufmerksam zu machen. Gerade in diesem Jahr sind sie, so meinen wir, wichtiger denn je. Denn neben dem Friedenszweck muss es auch darum gehen, gegen die besorgniserregende Zunahme der rechten Gewalt, gegen rechtsradikalen Wahn und gegen den Faschismustrend, in der gesamten Bundesrepublik ein eindeutiges Zeichen zu setzen. Die jüngsten Wahlen sind ein eindeutiges Zeichen! Und so gilt es an den kommenden Tagen auch gegen die Faschisten von AFD, Pegida und Co aufzustehen und Flagge zu Zeigen.
Es muss eindeutig klar gemacht werden, dass globaler Frieden und ein gerechter und gleicher Wohlstand für alle Menschen, weltweit, alternativlos ist. Kriegstreiber, wie unter anderem die USA, Europa und die NATO sind Dinosaurier, die nur noch einen – unrühmlichen – Platz in der Geschichte haben dürfen.
Wir zitieren nun den diesjährigen Ostermarsch-Aufruf für Frankfurt.
Fluchtursachen beseitigen – Menschenrechte umsetzen
Die Welt ist aus den Fugen. Mehr als 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, vertrieben durch Kriege, Verfolgung und Perspektivlosigkeit. Wirtschaftliche Ausbeutung entzieht den Menschen besonders in Afrika ihre Lebensgrundlagen. Ein Teil dieser Menschen kommt nach Europa. Mitverursacht ist diese Entwicklung durch die Politik des globalen Nordens. Zur.„Sicherung der Außengrenzen“ werden Menschenrechte verletzt. Die letzten Reste unseres Asylrechts stehen zur Disposition.
Eine gesamteuropäische Friedensordnung und Solidarität mit den zu uns kommenden Menschen ist mehr denn je gefragt. Stattdessen schickt der Bundestag nun auch deutsche Soldaten in den Krieg nach Syrien sowie andere Länder und Seegebiete. Damit wird gegen Grundgesetz und Völkerrecht verstoßen. Und es werden alle Erfahrungen missachtet, die bisher mit dem sogenannten Krieg gegen den Terror gemacht wurden. Krieg ist Terror und er fördert den Terror. Er zwingt noch mehr Menschen zur Flucht aus den Kriegsgebieten.
Statt viel Geld aus Machtinteressen für Militärgewalt auszugeben, sollten diese Mittel direkt als Unterstützung für Flüchtlinge und Zivilbevölkerung verwendet werden, insbesondere für die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR.
Die Finanzströme des „IS“ sind auszutrocknen, der Nachschub an neuen Waffen und Kämpfern über die Türkei ist zu unterbinden. Der Teufelskreis von Krieg, Terror und Flucht muss durchbrochen werden.
Wir fordern von der Bundesregierung:
Eine aktive Friedens- und Sicherheitspolitik in Europa unter Einbeziehung Russlands
Keine Beteiligung der Bundeswehr am sogenannten Krieg gegen den Terror, wie z. B. in Afghanistan, Syrien, Irak, Mali und der Türkei
Einhaltung von Grundgesetz und Völkerrecht
Stopp aller Waffenexporte, keine Waffenlieferungen in die Kriegsregion Nahost
Keine Zusammenarbeit mit Regierungen, die den „IS“ oder andere Terrormilizen unterstützen
Wir wollen zu Ostern ein Zeichen setzen für eine andere Politik. Wir wollen Frieden, Abrüstung, internationale Solidarität und die friedliche Lösung internationaler Konflikte.
Internationale Konflikte friedlich lösen!
Zitat ende.
Im Anschluss sehen sie einige Tafeln mit Ostermarschterminen.
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder.