Sendung 293 vom 29.08.2013
Willkommen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Anhand des eingeblendeten Bildes werfen wir einen Blick in das Labor der Kriegstreiber. Und so lautet auch der Titel unserer heutigen Sendung: Kriegstreiber wieder am Werk.
Was bejubeln die? Was gibt’s in der Tat zu jubeln? Sind diese Herrscher noch zu retten, wenn sie Krieg und kriegerisches Tun, die sie selbst angezettelt haben, uns als Sieg über die dunklen Mächte verkaufen wollen? Sind wir Zuschauer bei einem Fußballspiel oder einem verächtlichen Kampf der Gladiatoren in der Kampfarena des Römerreiches? Ja und nein!
Ja, weil die gegenwärtigen Söldnerkämpfe in Syrien und im Nahen und Mittleren Osten im weiteren Sinne die ferngesteuerte modernisierte Sklavenkämpfe sind. Man nützt die Armut aus, kauft die Kämpfer, bewaffnet sie und lässt sie auf Menschen los. Die Form kann sich vom Fall zu Fall variieren. Der Inhalt bleibt jedoch gleich.
Und Nein, weil aus diesem abartigen Spiel keiner als Sieger hervorgehen kann, und wenn, zumindest nicht als wahrer Sieger, wie es manche meinen, weil wir bereits dabei sind alles zu verspielen.
Diese Kämpfe haben aber auch eine unsichtbare Substanz, die nur zu begreifen ist, wenn man sie begreifen will. Und diese ist ein historisch ergründeter Rassismus, der wächst und vernichtet. Denn, wenn wir fair hinschauen, sind es nur die Völker im südlichen und östlichen Teil der Erde, deren Hab und Gut sowie jegliche Chance auf Bildung und Versorgung Tag für Tag regelrecht zerbombt, angegriffen und zerstört werden. Nicht genug damit getan, werden hinzu noch Ausbildung zu Grausamkeiten unermesslichen Grades und dazu gehöriges Regelwerk und Werkzeug transformiert .
Während hier die Elitenbildung auf dem Rücken der Sozialschwachen, durch die Konzerne und Firmen allerart, gefördert und propagiert wird, wird auf der anderen Hälfte die vorhandenen Strukturen und Infrastrukturen für ein würdiges Leben ruiniert und sabotiert. Allerdings wohlgemerkt: Elitenbildung! Und wer sind diese Eliten? Sind die nicht historisch gesehen, immer dieselben? Die, die Macht und Geld besitzen? Und was besitzen sie noch? Wie wir alle allmählich begreifen müssen, wie erschreckend es auch sein mag, sie besitzen neben dem Geld und Eigentum auch Inkompetenz, Unvernunft, Schamlosigkeit, Menschenverachtung und Kriegslust. Sollen wir dies gelten lassen? Ist es das, was unter der sogenannten natürlichen Auslese, im Kontext des Sozialdarwinismus, zu verstehen wäre? Denn solch ein Attributsgerüst und derart brutal konstruierte Vorgehensweise könnte höchstens als Gesetz des Dschungels an Gültigkeit erlangen.
Auch die momentanen Bilder gleichen sich, wie ein Ei dem anderen. Jeder neue US-amerikanische, bzw. NATO-westliche, Imperialismuskrieg beginnt mit der üblichen Lüge, anstatt der Wahrheit, dass man nur seinen Machtbereich ausweiten will.
Genau wie im letzten US-Kriegsverbrechen, dem Einmarsch im Irak, wo man von angeblichen Massenvernichtungswaffen sprach – so müssen diesmal, in Syrien, Chemiewaffen herhalten.
Seit Anfang dieser Woche hat Damaskus den Inspekteuren der UNO, die sich schon seit vorigem Sonntag zur Prüfung früherer Zwischenfälle im Land befinden, Zugang zu den betroffenen Dörfern gewährt. Die Frage, ob es sich bei den UN-Inspektionen nicht um das berühmte Alibi-Feigenblatt handelt ist nicht von der Hand zu weisen.
Zumal mit Beginn dieser Inspektionen das mediale Trommelfeuer einsetzte. Die Sätze gleichen sich: „Die USA sind offenbar überzeugt von einem Giftgaseinsatz in Syrien.“ „US-Außenminister John Kerry sprach von einer „moralischen Obszönität“.“Eine Entscheidung des US-Präsidenten Obama steht kurz bevor.“ Ziel des Medialen Sperrfeuers der üblichen „Leitmedien“ ist die meinungsbildende Vorbereitung des nächsten Angriffskrieges. Das sogenannte Ergebnis der UN-Inspektion steht offenbar schon längst fest, wie auch die angeblich demokratischen Wahlen in so manchem diktatorischen Regime.
Jedenfalls bereiten die USA, ihr Kriegs-Obama und seine Verbündeten schon mal ihr Eingreifen in Syrien vor. Ein hoher Beamter des US-Verteidigungsministeriums erklärte dem US Fernsehsender CNN, die Liste für Ziele von möglichen Luftangriffen sei auf den neusten Stand gebracht worden. Die Planungen würden auch die Verwendung von Marschflugkörpern einschließen. Mehrere US – Kriegsschiffe, mit diesen Waffen bestückt, sind schon im Mittelmeer zusammengezogen.
Auch der US-Sender CBS berichtete von Pentagon-Planungen für einen Cruise-Missile-Angriff auf syrische Regierungstruppen. Es werde erwartet, dass Optionen für einen Angriff bei einem Treffen im Weißen Haus vorgelegt werden, hieß es bei CBS weiter.
Und bei all dem spricht Obama (laut Spiegel Online natürlich) von einem „chirurgischen Schlag“! Ein neuer Verniedlichungsausdruck des Horrors, der die Wahrnehmung der Bürger vernebeln bzw. verklären soll. Für jeden Krieg mindestens ein neuer: „Smartpower“, „Wüstensturm“, „beständige Freiheit“, „Geburtswehen eines neuen Mittleren Ostens“ oder schlicht das beliebte Beiwort „Befreiung“. Suggestionsversuche der Politik um millionenfaches unsägliches Töten und Leiden, Horror, Folter, Flucht und Hoffnungslosigkeit zu einem positiven „ist ja nicht so schlimm“ zu verklären. Versuche der Politik den Bürger am schlafen zu halten und für dumm zu verkaufen.
In Wahrheit geht es hier, in Syrien, um etwas ganz anderes, nämlich um Öl und zwar um iranisches! Denn der Iran, als Syriens Verbündeter (und natürlich auch umgekehrt) ist der einzige Grund für das US-amerikanische Interesse.
Welche Lunte gerade am Pulverfass angezündet wird, zeigen verschiedene Meldungen:
So hat der Iran die USA indirekt vor einer militärischen Intervention gewarnt: „Die USA kennen die rote Linie bezüglich Syrien, jegliche Überschreitung dieser Linie wird gravierende Folgen fürs Weiße Haus haben“, sagte Massud Dschsajeri, Vizekommandeur der iranischen Streitkräfte, am vergangenen Sonntag.
Auch Syrien hat die USA vor einem Militärschlag gewarnt. Ein solcher würde möglicherweise nur noch mehr Gewalt in der Region nach sich ziehen, sagte Informationsminister Omran al-Subi dem libanesischen Fernsehsender Al-Majadin TV. „Es würde ein Feuerball entstehen, der nicht nur Syrien, sondern den ganzen Nahen Osten in Flammen setzt“. Syrien anzugreifen, sei „nicht einfach“, meinte der Minister.
Auch einen Konflikt mit Russland nimmt man in Kauf, dass sich ähnlich äußert: Militäraktionen gegen Syrien würden »extrem gefährliche Folgen« haben, warnte Außenminister Sergej Lawrow am vergangenen Montag. Das könne schwerwiegende Konsequenzen für die ganze ¬Region des Nahen Ostens und Nordafrikas haben..
Fest steht, dass jegliche Eskalation im syrischen Bürgerkrieg allein auf die bereits seit langem bestehende Einmischung durch die USA und ihrer Verbündeten zurückzuführen ist. Deren, seit langem bestehender Plan, durch einen weiteren (nämlich syrischen) Krieg Assad – wie zuvor Hussein – zu stürzen um anschließend nach dem Iran greifen zu können, hat erst die humanitäre Katastrophe geschaffen vor der jetzt alle stehen.
Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben mit Ihren Waffenlieferungen „Öl in’s Feuer gegossen. Das dortige Böse kommt nicht von Rebellen oder Regierungsseite, das Böse kommt aus den USA und den Nato-Staaten. In Form von deren Regierung, Geheimdiensten und Militär.
Doch auch die USA haben in der Vergangenheit Chemiewaffen eingesetzt. Auch die USA setzen bei fast jedem ihrer Militäreinsätze Massenvernichtungswaffen ein. Und zwar in Form von abgereichertem Uran (also radioaktivem Material), mit fatalen Folgen für die Zivilbevölkerung in diesen Ländern. Auch die USA töten Massenhaft Zivilisten bei Angriffen mit Bombern und vor allen mit ihren Kampfdrohnen.
Kriegsverbrechen über Kriegsverbrechen! Warum greift hier niemand ein? Warum wird hier zugelassen, was anderen Ortes angeblich „unbedingt verhindert werden muss“?
Guten Tag
Quellen:
Tageszeitung Junge Welt
Süddeutsche Zeitung
T-Online Nachrichten