Sendung 271 vom 03.01.2013
Herzlich willkommen liebe Zuschauerinnen und Zuschauer im Jahr 2013, zu dem meine Coproduzentin und ich Ihnen das Allerbeste wünschen.
Zum Ende des alten Jahres wurde ich an einen, der herausragenden, amerikanischen Western erinnert. Nämlich den Film Todfeinde, mit Robert Mitchum. Er spielt darin einen Pfarrer, dessen Bruder beim Kartenspiel des Falschspielens überführt und gelyncht wurde. Im weiteren Verlauf des Films nimmt der Pfarrer, auf brutalste Weise, grausame Rache an den Mördern seines Bruders.
An einen solchen, verqueren und gestörten Pfarrer, erinnert mich unser Bundespräsident Gauck das eine oder andere Mal, mit seinem Tun.
So auch bei seiner Weihnachtsansprache. Seit Wochen kauen die Medien die verschiedensten Armutsberichte durch, mit immer dem gleichen Tenor. Nämlich dem, das die Zahl der von Armut bedrohten Menschen immer größer wird, wie auch das Vermögen der Reichen. Und man braucht nicht besonders viel Intelligenz dazu um einen Zusammenhang zwischen diesen Fakten und der Politik der regierenden Parteien der letzten Jahrzehnte zu erkennen. Mit der einfachen Schlussfolgerung, dass nur eine Veränderung in diesem, auf Gewinnmaximierung und Ausbeutung fußenden System ein praktikabler Weg ist, eine positive Veränderung für die Menschen herbeizuführen.
Und was macht er? Das genaue Gegenteil! Anstatt die Politik anzumahnen, fordert er mehr Solidarität von seinen Bürgern. Ist das ein Witz, oder meint der das wirklich ernst? Eine Konstante in der Politik führt zu einer Amerikanisierung der Gesellschaft, mit der Folge das jeder Einzelne gezwungen ist sich selbst der nächste zu sein und das Letzte bisschen Solidarität beiseite zu wischen, um zu überleben! Und das Einzige, was dieser Präsidentenkarikatur einfällt, ist eine Forderung nach mehr Solidarität in der Gesellschaft.
Davon abgesehen ist die Frage zu stellen, ob die Solidarität, die er meint, nicht auch eine Solidarität mit deutschen Soldaten beinhaltet. So ist es jedenfalls zu verstehen. Und dann ist es nicht nur fragwürdig, sondern auch gefährlich und muss, in jedem Falle und konsequent, abgelehnt werden.
Im selben Atemzug stellt er den verblüffenden Vergleich auf, wie gut Deutschland die Krise, verglichen mit anderen europäischen Staaten, gemeistert hat. Herr Bundespräsident: DAS IST NATIONALISTISCHER RASSISMUS IN SEINER REINSTEN FORM. Für diese Äußerung gehören sie des Amts enthoben. Ist ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, dass es eventuell so ist, dass es den Menschen in anderen europäischen Ländern wegen der deutschen Politik so schlecht geht? Oder ist eine solche Fragestellung für sie zu viel verlangt?
Aber das passt in das Bild eines Bundespräsidenten, der mit seinem vorweihnachtlichen Truppenbesuch in Afghanistan, deutsche Mörder in Uniform sowie deutsche imperialistische Interventionspolitik noch adelt, der sich erdreistet davon zu reden, dass diese Soldaten einen Dienst am Gemeinwesen leisten und an die Bürger natürlich wieder eine Forderung stellt: Nämlich die, die Leistung der Soldaten zu würdigen und außerdem die, die Deutschen zu einer positiveren Sicht auf die Bundeswehr aufzufordern.
Nicht fehlen durfte natürlich auch die Aussage, Deutschland sei politisch stabil und radikale Parteien hätten nicht davon profitiert, dass ein Teil der Menschen verunsichert sei. Wie weltfremd und fernab jeder Realität muss ein Mensch eigentlich sein, um völlig zu ignorieren, dass:
- Nicht ein Teil der Bevölkerung verunsichert ist, sondern die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung einer, in jeder Beziehung, menschenverachtenden Politik der Regierenden hilflos gegenübersteht.
- die politisch gewollte Verarmung eines Großteils der Gesellschaft immer weiter voran schreitet.
- Daraus resultierend Rassismus sowie Rechtsextremismus in diesem Land immer weiter zunehmen!
Aber vielleicht ist so etwas für manch einen Bundespräsidenten zu viel verlangt oder es steckt eine Absicht dahinter.
Statt von den Bürgern immer mehr zu fordern und sie gleichzeitig für dumm zu verkaufen, wäre es sinnvoller Wünsche der Bürger an die Politik zu richten. Nämlich:
- Die Bundeswehr sofort auflösen und Austritt aus der Nato.
- Wiederbesinnung auf das Grundgesetz und bedingungsloses Asylrecht für jeden politisch Verfolgten sowie keinerlei fadenscheinige Abschiebungen.
- Die Verursacher der sogenannten Krise für Beseitigung zahlen lassen, anstatt die einfachen Bürger immer mehr zu belasten.
- Zu aller erst soziale Missstände in diesem Land, wie Armut, Dumpinglöhne, Arbeitslosigkeit, Harz 4, Mietwucher etc. Beseitigen, um damit gleichzeitig auch wirkungsvoll gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit vorzugehen.
- Eine Politik des Friedens, vor allem international, anstatt einem Hinterherrennen, in fast sektenähnlicher Hörigkeit, gegenüber amerikanischer sowie israelischer Politik und Denkungsweise.
Vieles andere könnte diesen Wünschen noch hinzugefügt werden und eventuell sogar sinnvolles Bewirken. Doch die Realität sieht leider immer noch, oder immer wieder, anders aus, leider!
Es wäre schön, wenn wir uns, wie im letzten Jahr auch in diesem Jahr, nächste Woche wiedersehen.
Quellen:
Stern.de
Tageszeitung Junge Welt