Sendung 260 vom 20.09.2012
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu Folge 260 von „Die Vergessenen dieser Welt!“. Die heutige Sendung beschäftigt sich mit Fragen und Aussagen.
In verschiedenen Medien, von Fernsehen über Printmedien bis hin zum Internet wurden die Wahlkampfreden von Präsident Obama und seinem Herausforderer Mitt Romney veröffentlicht. Offensichtlich ist es mittlerweile zu einem medialen Muss geworden, dass alles, was aus den USA kommt, über die Medien in die Köpfe der Bürger getrichtert wird. Selbst Wahlkampfgestammel ohne Sinn und Verstand. Was dort gesagt wird, ist sowieso immer das Gleiche: Unser imperialistisches Kriegstreiben geht weiter, bis wir alles niedergemacht haben, was uns nicht passt und die USA sind die größten. Ich habe mich nicht dafür interessiert, denn niveaulose Unterhaltung gibt es im Fernsehen bereits genug.
Interessieren würde mich vielmehr, wie es möglich ist, dass der deutsche BND die syrischen Aufständischen direkt aktiv unterstützt und ihnen verschiedenste Güter, wie beispielsweise Material zur medizinischen Erstversorgung, überlässt und sich im Gegenzug dazu Informationen zur militärischen Lage übermitteln lässt. Wieso arbeitet der deutsche Geheimdienst damit Hand in Hand mit den USA, die immer mehr Spione und Diplomaten ins türkische Grenzgebiet zu Syrien schicken, um den Rebellen zu helfen, und Satellitenbeobachtungen intensivieren, um Militärspionage zu betreiben.
Wie ist es also möglich, das Deutschland nach den Verbrechen des Zweiten Weltkrieges nunmehr seit Jahren und fast Jahrzehnten wieder Dinge tut (diesmal an der Seite der USA), die völkerrechtlich und auch ansonsten mehr als fragwürdig sind. Ich wähle hier absichtlich diese diplomatische Ausdrucksweise.
Interessant wäre weiterhin zu erfahren, wie es möglich ist, dass Deutschland mit seiner Vergangenheit zulässt, dass hier weiterhin US-Atombomben gelagert werden dürfen.
Und wieso darf Deutschland seit Jahrzehnten Atomforschung betreiben, genau wie so viele andere Länder rund um den Globus. Wieso dürfen die USA Menschen mit Nuklearwaffen töten. Wieso dürfen die Länder Israel, Pakistan und Indien, in der instabilsten Region dieser Erde Atombomben unter Gottes/USA Gnaden besitzen und gleichzeitig steht der Iran kürz vor einem militärischen Angriff, obgleich er – im Gegensatz zu vielen – überhaupt nichts Illegales tut, sondern nur dass was ihm laut Atomwaffensperrvertrag zusteht.
Und wieso muss sich Iran an den Atomwaffensperrvertrag halten, wenn gleichzeitig Länder wie Israel, die USA und, und, und ihn munter verletzen und umgehen wie es ihnen gerade passt ohne die geringste Repression geschweige denn Sanktionen im Umfang derer, die gegen Iran aktiv sind.
Das wären Fragen, die einer Antwort bedürfen! Und was bekommt man anstatt dessen? Sinnloses Wahlkampfgewäsch von allen Seiten.
Der ehemalige und erste Chef der Atombehörde im Iran hat dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), ende August, ein Interview gegeben. Darin widersprach er der Behauptung, dass der Iran an einer Atombombe baue oder je gebaut habe. Das bestehende iranische Atomprogramm diene, laut seiner Aussage, rein zivielen und medizinischen Zwecken.
Im Gegensatz zu weitverbreiteten Medienberichten wurde in dem Interview darauf hingewiesen, dass der Iran auch in der Vergangenheit nie an Vorbereitungen zum Bau einer Atombombe gearbeitet habe. Es habe nur normale Forschung zur Urananreicherung gegeben.
Die gegenwärtige Eskalation „des nicht erklärten Krieges“ gegen den Iran birgt die Gefahr des Hineinschlitterns in einen Krieg der Großmächte. Diese Gefahr wurde bereits im letzten Monat sichtbar, als ein US-Kriegsschiff der riesigen US-Armada im Persischen Golf das Feuer auf ein kleines Fischerboot eröffnete, wobei ein indisches Besatzungsmitglied getötet und mindestens drei andere verwundet wurden. Aus einem solchen Funken könnte sich jederzeit ein großer Flächenbrand entwickeln.
Eine vernünftige Möglichkeit, eine solche Katastrophe zu vermeiden, könnten „die Errichtung einer von Massenvernichtungswaffen und Raketen freien Zone im Mittleren Osten und ein weltweites Verbot chemischer Waffen“ sein, wie das bereits in der Resolution 687 des UN-Sicherheitsrates im April 1991 gefordert wurde; damit haben dann die USA und Großbritannien auch ihre Invasion in den Irak zu rechtfertigen versucht, die 12 Jahre später erfolgte.
Das Ziel (einer atomwaffenfreien Zone im Mittleren Osten), das die arabischen Staaten und der Iran seit 1974 verfolgen, wurde regelmäßig erneut aufgegriffen, und wird inzwischen – zumindest verbal – weltweit unterstützt. Eine internationale Konferenz zur Erarbeitung eines einschlägigen Vertrages könnte bereits im Dezember (dieses Jahres) stattfinden.
Fortschritte bleiben aber unwahrscheinlich, wenn es in den Bevölkerungen der westlichen Staaten keine massenhafte Unterstützung für ein solches Vorhaben gibt. Wenn wir scheitern, wird der dunkle Schatten, der seit dem verhängnisvollen Bombenabwurf auf Hiroshima am 6. August 1945 über der Welt liegt, nur weiter wachsen.
Guten Tag
Quellen:
AG-Friedensforschung
ZNet Deutschland
Stimme Russlands