Sendung 239 vom 23.02.2012
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu Folge 239 von „Die Vergessenen dieser Welt!“. Die heutige Sendung ist übertitelt mit Welteroberer.
In der „heißen“ Phase des kalten Krieges wurde gerne davon gesprochen, das die UDSSR die Welt erobern wolle. Was damals als Propagandainstrument diente um die eigenen zumindest nicht ganz sauberen Machenschaften zu begründen ist heute in Bezug auf die USA traurige Realität. Durch den Wegfall der damaligen Machtblöcke incl. UDSSR standen und stehen die USA allein auf weiter Flur und setzen alles daran ihren politischen und wirtschaftlichen Machtbereich auszuweiten und zwar möglichst soweit, bis ein globales weltumspannendes Imperium entstanden ist.
Wie schon von der Antike bis zur Neuzeit sind heute die USA gezwungen Kriege zu führen und zu erobern, um nicht selbst unterzugehen. Dazu ein paar Fakten: die USA stecken in einer riesigen Wirtschaftskriese und Rezession aus der sie nicht herauskommen. Das Volumen ihrer Staatsschulden beträgt mehr als 15,2 Billionen Dollar. Eine unvorstellbare Zahl. Im Jahr 2011 lag der Höchststand der Arbeitslosenzahl bei 9,1% oder besser bei mehr als 12,9 Millionen Menschen. Die Armut hat in den USA einen neuen Rekordwert erreicht. Rund 20,5 Millionen Menschen (6,7%) liegen mit ihrem Einkommen 50 Prozent unter der offiziellen Armutsgrenze.
Die USA setzen alles daran, den kompletten mittleren Osten mit seinen Erdöl und Gasvorkommen zu erobern und in seinen Einflussbereich zu bekommen. Neben der existentiellen Bedeutung des Erdölzugriffes für die USA geht es auch darum, dass eine Reihe von Ländern in dieser Region (unter Anderem Iran) Pläne haben den Erdölhandel nicht mehr in Dollar abzuwickeln. Dies gefährdet gleichzeitig die Stellung des Dollar als Weltleitwährung. Würde der Dollar seine Funktion als Weltleitwährung verlieren so hätte dies für die USA, nicht nur im Hinblick auf ihre gigantischen Schulden, unabsehbare negative Folgen.
Der Iran ist, nach der Eroberung des Irak und Afghanistans, in diesem Gebiet das letzte Land das die USA in dieser Region noch nicht erobert haben. Und sie wollen die Iranischen Gas- und Erdölvorkommen, wie die Spanier das Gold der Inka! Und einer der wichtigsten Partner Irans in dieser Region ist Syrien. Die Destabilisierung dieses Landes und ein Putsch bei den Machtverhältnissen würde Iran stark schwächen und hat bei den USA oberste Priorität bei seinen Kriegsplänen gegen Iran.
Seit dem 20. Jahrhundert waren die USA an so vielen Putschversuchen und Umsturzplänen, zu Ihren Gunsten beteiligt, dass die Zeit hier nicht ausreicht sie aufzuzählen. Auch Syrien betreffend gibt und gab es solche Pläne von den Geheimdiensten der USA und Großbritanniens. Diese reichen sogar bereits 50 Jahre zurück.
Im Dezember 2011 hat der exiloppositionlle »Syrischer Nationalrat« nach einem Treffen mit US-Außenministerin Hillary Clinton verkündet, »das Land zu befreien«. Zugleich unterstützen die USA einen »Syrischen Revolutionsrat«. Auch die genannten 50 Jahre zurückreichenden Pläne sahen vor, einem »Freies Syrien Komitee« finanziell zu helfen und »politische Gruppen zu bewaffnen«. Der Unterschied zwischen damals und heute besteht lediglich darin, dass 1957 der Sturz der syrischen Regierung die anglo-amerikanische Kontrolle über das irakischen Öl sichern sollte. Irak stand seinerzeit unter Mandat Ihrer Majestät in London, und Aufständische kämpften mit Unterstützung aus Syrien mit zunehmendem Erfolg gegen den britischen Würgegriff. Heute ist der energiereiche Iran Objekt der Begierde, wobei wiederum Syrien als Schlüssel zum Erfolg gesehen wird. Mit einer prowestlichen Regierung in Damaskus wäre Irans Position in der Region entscheidend geschwächt.
Die Beseitigung seines Verbündeten in Damaskus soll den Iran weiter isolieren. Auch Israel hat enormen Nutzen davon, Assad‘s Regime zu kippen, da die syrische Opposition zusichert die Verbindungen zum Iran abzubrechen und Waffentransporte zur Hezbollah und Hamas einzustellen. Wenn Syrien fällt und der Iran direkt bedroht wird, existiert das Potential für einen äußerst ernsthaften Konflikt. Zumal die Möglichkeit besteht, dass China und Russland hinzukämen, um den Iran zu verteidigen. Der Weltfrieden ist in Gefahr!
Die Weichen in diese Richtung sind schon gestellt, denn die Arabische Liga will möglicherweise beim UN-Sicherheitsrat die Entsendung einer »Friedenstruppe« der Vereinten Nationen nach Syrien beantragen. Auch die Anerkennung des »Syrischen Nationalrates« der Auslandsopposition als offizieller Vertretung des Landes steht angeblich zur Debatte.
Weiterhin werden die Stimmen westlicher Interventionspolitiker von Tag zu Tag hysterischer, und die westlichen Medien überschlagen sich mit Horrormeldungen aus Syrien. Als deren Quelle dient meist eine »Gruppe syrischer Menschenrechtler in London«. Deren Objektivität darf jedoch mehr als angezweifelt werden, denn seit seiner Gründung setzte sich dieses Team nicht nur aus radikalen Gegnern der Regierung Baschar Al-Assads zusammen. Ihm gehören auch zur Gewalt aufrufende Extremisten an, die in London Asyl gefunden haben.
Von Ex-Jugoslawien über Irak bis Libyen: als nächster Schritt folgte immer eine US-Amerikanische Militäraktion. Und die USA stehen wirtschaftlich mit dem Rücken an der Wand und müssen sich irgendwie retten. Warum also sollten sie sich anders verhalten als die Raubritter im Mittelalter?
Weiterhin braucht Obama dieses Jahr noch einen Wahlhelfer. Die Wolken am Horizont werden immer dunkler…
Guten Tag
Quellen:
Global Research
Süddeutsche Zeitung
Tageszeitung Junge Welt