Sendung 151 vom 07.01.2010
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich wünsche ihnen ein schönes Jahr 2010 und begrüße sie zu einer neuen Folge von „Die Vergessenen dieser Welt“.
Das ausklingende Jahr 2009 verabschiedete sich mit allerlei Massakern. Ein Massaker kam vom aktuellen Friedensnobelpreisträger. Barak Obama bescherte den Menschen im Jemen ein Weihnachtsfest der besonderen Art. Eine Woche vor Weihnachten, am 17.12. gab der amerikanische Präsident Obama persönlich den Befehl zu amerikanischen Luftschlägen gegen den Jemen. Dabei fanden viele Zivilisten den Tod.
Offiziell richteten sich die Operationen gegen Al-Qaida-Zellen. Dabei wurden nach Angaben der Regierung in Sanaa mindestens 30 »Terroristen« getötet und 17 gefangengenommen. Aus den Darstellungen der örtlichen Bevölkerung und jemenitischer Oppositionspolitiker geht hingegen hervor, daß die Autonomiebewegung im Südjemen das wirkliche Ziel der Angriffe war. Dabei sollen über 120 Menschen getötet worden sein, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Mehrere Familien seien nahezu ausgelöscht worden. In mehreren Städten der Region fanden Protestdemonstrationen gegen die Angriffe statt.
Die Angriffe sind Etappen der militärischen Eskalation der USA im Jemen. Sie werden in Zusammenarbeit mit dem Verbündeten der USA, des Regimes Präsident Salehs, mit der saudischen Monarchie, die ihrerseits von Ägypten unterstützt wird, koordiniert. Bis dahin waren amerikanische Militärschläge vor allem auf den nördlichen Jemen konzentriert und gegen aufständische Kämpfer aus dem Stamm der Houthi gerichtet. Sie praktizieren eine Spielart des schiitischen Islam, die sich von der iranischen unterscheidet.
Die Regierung Obama macht keinen Unterschied zwischen den verschiedenen oppositionellen Bewegungen im Jemen und Al Qaida, obwohl Al Qaida eine sunnitische Bewegung ist, die Schiiten, wie den Houthi zutiefst feindlich gesinnt ist. Der britische Daily Telegraph bezog sich auf namentlich nicht genannte amerikanische Regierungsbeamte, als er am 13. Dezember berichtete, dass die USA Sondereinsatzkräfte für die Ausbildung der jemenitischen Armee in das Landes geschickt hätten. Die Zeitung zitierte einen amerikanischen Militärbeamten folgendermaßen: „Jemen wird zum Rückzugsgebiet für die Aktivitäten Al Qaidas in Pakistan und Afghanistan.“
Das ist ein deutliches Zeichen, dass Washington derzeit den Krieg in Afghanistan und Pakistan auf den Jemen ausdehnt. Obama hat nichts mit Frieden zu tun sondern mit Massakrieren von unschuldigen Menschen.
Bewiesen wurde dies gleich im neuen Jahr. Bei zwei US-amerikanischen Raketenangriffen sind nach Angaben pakistanischer Geheimdienstkreise im Grenzgebiet zu Afghanistan sechs Menschen getötet worden. Das erste Geschoß schlug am Donnerstagabend in ein Haus bei Mir Ali in der Stammesregion von Nordwasiristan ein und tötete drei Personen, die zweite Rakete traf am Freitag in der selben Region ein Auto, in dem drei Personen umkamen.
Während deutsches und US-Militär in dieser Gegend der Welt, unter Zivilisten fröhlich vor sich hinmorden ist ein anderer Krisenherd völlig aus dem Blickpunkt geraten: Gaza.
Deutsche Fernsehmedien verschweigen alles, was der Regierung und Politik nicht in den Kram passt. So auch das trotz Demonstrations- und Versammlungsverbot haben Hunderte Friedensaktivisten aus aller Welt in Kairo und an der ägyptisch-palästinensischen Grenze ihre Solidarität mit den Menschen im abgeriegelten Gazastreifen demonstriert haben. Mehr als 1 300 Personen waren dem Aufruf des »Gaza-Freiheitsmarsches« gefolgt und aus 43 Staaten in die ägyptische Hauptstadt gekommen. Am ersten Jahrestag des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen, am 27. Dezember 2008, erinnerten sie mit verschiedenen Aktionen an die Toten und Verwundeten des Krieges. Israel und Ägypten wurden aufgefordert die Blockade gegen den Gazastreifen aufzuheben.
Unterdessen verfährt Ägypten genau entgegengesetzt. Es hat im Kampf gegen palästinensische Tunnelsysteme an der Grenze zum Gazastreifen mit dem Bau einer unterirdischen Mauer begonnen. Der Regierung in Kairo zufolge seien Arbeiter dabei, Stahlrohre von 20 Meter Länge und 50 Zentimeter Durchmesser übereinander im Boden zu verlegen. Augenzeugen in den palästinensischen Städten Rafah und Gaza hatten die Bauarbeiten beobachtet. Unklar blieb, wie tief die Barriere reichen würde.
Wegen der israelischen Blockade des Gazastreifens sind die mehreren hundert Tunnel die einzigen Handelsverbindungen des Palästinenser-Gebiets nach draußen. Die israelische Luftwaffe hat wiederholt Tunnel bombardiert.
Unterdessen blockiert Ägypten mal wieder Hilfslieferungen nach Gaza. Die Regierung in Kairo verweigert den rund 150 Fahrzeugen unter der Führung des britischen Abgeordneten George Galloway die Einreise über das Rote Meer. Mehr als 400 Mitarbeiter der Hilfsorganisation sind wegen der Weigerung Ägyptens, ihren Konvoi mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern in den Gazastreifen passieren zu lassen, in den Hungerstreik getreten. Die Helfer der in Großbritannien ansässigen Gruppe Viva Palestina sitzen nach Angaben einer Sprecherin in der jordanischen Hafenstadt Aqaba fest.
Das Leid der Menschen wird mal wieder nicht wahrgenommen. Israelische Regierungen, sowie ihre Helfer, dürfen sich offensichtlich ungestraft alles herausnehmen, auch Völkermord.
Ein weltweiter Frieden ist solange nicht möglich, solange der der Leithammel USA – wie ein wildgewordener Stier – mordend durch die Welt zieht. Doch den US-Präsidenten wie Bush und auch Obama ist alles vergossene Blut egal, solange in den USA die Kasse stimmt und man das Einflussgebiet, auf Teufel komm‘ raus erweitern kann.
Guten Tag