Sendung 319 vom 26.06.2014
Hallo liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
Jürgen Todenhöfer, ex Bundestagsabgeordneter und zu dieser Zeit Mitglied der ultrarechten Stahlhelmfraktion der CDU sowie Lieblingsgegner von Herbert Wehner ist mittlerweile einer der bekanntesten und engagiertesten Kriegsgegner, der viele Orte des Geschehens, wie Pakistan, Afghanistan Irak und Iran selbst bereist hat.
So hat er, in der vergangenen Woche, wieder einmal von sich reden gemacht als er (auf seiner Facebook-Seite) Bundespräsident Gauck in einer Fotomontage als Dschihadisten darstellte. Was genauso richtig war, wie Gaucks Äußerungen abartig.
Am vorletzten Wochenende hat Gauck seinen Auftritt auf der sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz in Erinnerung gerufen und den Ruf zu den Waffen bekräftigt.
Deutschland müsse eine „aktivere Rolle“ in der Welt spielen, dazu gehöre auch, „den Einsatz militärischer Mittel als letztes Mittel nicht von vornherein zu verwerfen“, predigte der Exprediger im Deutschlandradio Kultur. „Unser Land“ müsse die Zurückhaltung, „die in vergangenen Jahrzehnten geboten war“, ablegen zugunsten einer „größeren Wahrnehmung von Verantwortung“. „Unser Land“ sei heute „eine solide und verlässliche Demokratie und ein Rechtsstaat“ Gauck weiter: „Es steht an der Seite der Unterdrückten. Es kämpft für Menschenrechte. Und in diesem Kampf für Menschenrechte oder für das Überleben unschuldiger Menschen ist es manchmal erforderlich, auch zu den Waffen zu greifen.“ Das hätten die Tarnfleckgrünen im „Wort zum Sonntag“ nicht schöner sagen können.
Es ist also richtig zu Fragen „Wer stoppt den Dschihadisten?“ Todenhöfers Anmerkung zu seinem Bild, auf seiner oben genannten Seite, soll hier einmal zitiert werden, denn sie ist wichtig:
Liebe Freunde, was haben wir bloß getan, um einen solchen „Jihadisten“ als Präsidenten zu bekommen? Der wie ein Irrer alle paar Monate dafür wirbt, dass sich Deutschland endlich wieder an Kriegen beteiligt.
Sagt ihm keiner, dass unsere Verfassung Kriege nur zur Verteidigung erlaubt? Dass jede „humanitäre“ Intervention auch Frauen und Kinder tötet? Dass unser Land für die nächsten Jahrtausende genug Kriege geführt hat? Ein Bundespräsident als Sprachrohr der Rüstungsindustrie -beschämend!
Unser Ex-Pfarrer erinnert immer mehr an den deutschen Militärpfarrer Adolf Schettler, der noch 1915 im 1.Weltkrieg schwärmte: „Dem Soldaten ist das kalte Eisen in die Faust gegeben. Er soll es führen ohne Schwächlichkeit und Weichlichkeit. Der Soldat soll totschießen, soll dem Feind das Bajonett in die Rippen bohren, soll die sausende Klinge auf den Gegner schmettern. Das ist seine heilige Pflicht. Ja, das ist GOTTESDIENST“.
Nein, Herr Gauck! Das ist Krieg!
Wer stoppt diesen überdrehten Gotteskrieger, der Sarrazins Mut so sehr bewunderte? Der Mann ist doch ein Sicherheitsrisiko für unser Land. Euer JT – Zitat Ende.
Doch das militaristische Deutschland steht nicht allein da. Es scheint, als steuert es zusammen mit USA und NATO auf neuen globalen und verheerenden Krieg zu. In einer unserer Sendungen aus der Anfangszeit thematisieren wir (dank der Recherche meiner Coproduzentin!) Pläne der USA zu einer Aufteilung des Irak – im Rahmen einer Neuordnung des mittleren Ostens.
Das eingeblendete Bild wurde ursprünglich im Jahre 2006 veröffentlicht und schon verschiedentlich, in Sendungen gezeigt: Eine (bis heute) relativ unbekannte Karte des Nahen Ostens, des NATO-besetzten Afghanistans und Pakistans, die seit Mitte 2006 in Strategie-, Regierungs-, NATO- und Militärkreisen zirkuliert.
Ein paar mal wurde es ihr gestattet, in der Öffentlichkeit zu erscheinen, vielleicht in einem Versuch, einen Konsens zu erzeugen und die Öffentlichkeit langsam auf mögliche, vielleicht sogar umwälzende Veränderungen im Nahen Osten vorzubereiten. Es handelt sich um eine Karte eines neu gezeichneten und umstrukturierten Nahen Ostens, der als „neuer Naher Osten“ bezeichnet wird.
Obwohl die Karte angeblich nicht offiziell die Doktrin des Pentagon wiedergibt, wurde sie in einem Trainingsprogramm im Defense College der NATO für ranghohe Offiziere verwendet. Diese Karte, wie auch andere ähnliche Karten, ist höchstwahrscheinlich an der National War Academy und in anderen militärischen Planungszirkeln benutzt worden.
Diese Karte eines «neuen Nahen Ostens» scheint von mehreren anderen Karten abgeleitet zu sein, darunter älteren Karten von möglichen Grenzen im Nahen Osten, die bis auf die Ära von US-Präsident Woodrow Wilson und den Ersten Weltkrieg zurückgehen.
Schaut man sich, auf dieser fast 10 Jahre alten Karte einmal den Irak an, so stellt man fest, dass die dort festgelegte Aufteilung des Irak fast exakt dem momentanen Istzustand entspricht!
Absicht oder Zufall?
Fest steht auch, dass die ISIS-Verbände , die momentan den Irak verwüsten, sich auch aus den Terrorgruppen zusammensetzen, die in Syrien gegen Assad kämpfen. Und diese werden direkt und indirekt über Saudi Arabien und Co durch die USA finanziert.
Ergibt dies alles zusammengefasst nicht ein klares Bild, in dem der heutige Zustand im Grunde der Wunschzustand der USA ist?
Viel wichtiger allerdings sollte die Frage sein, wie es weitergehen wird, und wie man sich nötigenfalls dagegen stellen kann.
Denn das es besser wird, diesen Glauben hat wohl nur Gauck.
Wir sehen uns zur nächsten Sendung wieder.