Sendung 261 vom 04.10.2012
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!
In der heutigen Sendung richten wir unser Augenmerk auf zwei besondere Merkmale, die wegweisend die Leitlinien der derzeitigen internationalen Politik zu lenken versuchen. Inwiefern die Grenze zwischen Realität und Fiktion flüssig sein könnte, und mit welchen abartigen Methoden unsere Wahrnehmung zur Erreichung bestimmter politische Zwecke beeinflusst wird, lassen sich anhand folgender Beispiele beleuchten.
Gegenwärtig übertrifft die Grausamkeit der ideenarmen reichen Strategen der amerikanischen Denkfabriken jedwede absurde Szenarien Hollywoods. In dem 1997 von dem Regisseur, Barry Levinson gedrehten Film „Wag the Dog“, auf Deutsch: Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt, wird thematisiert, wie ein im Studio inszenierter Krieg an einem nicht allzu ausgekundschafteten Land (in diesem Fall Albanien) den Blick der amerikanischen Gesellschaft und der Weltöffentlichkeit von der sexuellen Belästigung einer Minderjährigen durch den US-Präsidenten erfolgreich ablenken sollte und welche unabsehbare Eigendynamik die Folgeereignisse auslösen.
Glaubte man bisher so etwas nur als Fiktion im Film erleben zu können, so befindet man sich (ehe man sich versieht) an einem Scheitelpunkt zwischen Fiktion und Realität. Auch wenn es kaum vorstellbar ist, das etwas auf dieser Basis zustande kommt, so ist es doch traurige Realität.
Am Washingtoner Institut für Nahostpolitik, einem der berüchtigten amerikanischen Thinktanks / Denkfabriken schlägt der Leiter der Iran Sicherheitsinitiative, Patrick Clawson, während einer Fragestunde am helllichten Tag vor, dass den USA vielleicht am besten geholfen wäre durch einen Angriff unter falscher Flagge zu handeln, sodass der Präsident die USA in den Krieg führen könne. Das Institut beeinflusst und kommentiert die Politik der USA im Nahen Osten. Es sagt von sich selbst, es sei gegründet worden, „um ein ausgewogenes und realistisches Verständnis amerikanischer Interessen im Nahen Osten zu entwickeln.“
„… ein ausgewogenes und realistisches Verständnis amerikanischer Interessen im Nahen Osten zu entwickeln“? Was bedeutet das eigentlich? Heißt es etwa. Die Bevölkerung in dieser Region ist eigentlich dort, um amerikanischen Interessen zu verstehen und die zu vertreten? Was ist mit ausgewogen und realistisch gemeint?
Sollte es heißen, dass indem die Bevölkerung im Nahen Osten die amerikanischen Interessen befolgen muss, wird automatisch ihr Verständnis von Ausgewogenheit und Realismus geprägt? Also wäre die Bevölkerung im Nahen Osten an so definierten amerikanischen Interessen nicht interessiert, dürfte sie sich nicht eines ausgewogenen und realistischen Verständnisses für die amerikanische Gesellschaft und Bevölkerung rühmen?
Das Institut vergibt Stipendien, um die US-Politik in diese vitale Weltregion zu tragen.
Was ist eigentlich mit Vital gemeint? Vital für wen? Wie und mit welchen Methoden soll die US-Politik in dieser vitalen Weltregion getragen werden? Wieso US-Politik? Und wie lässt sich „eine US-Politik“ beschreiben? Ist sie eine einmalige und für alle Zeiten gegebene und definierte Politik der USA? Nun, was der Experte Patrik Clawson unter der „Falscher Flagge“ übermitteln will, wird von ihm durch die Erläuterung einer kurzen Chronik vergangener Operationen erläutert:
Zitat:
Einige meinen, dass Präsident Wilson uns in den Ersten Weltkrieg bringen wollte. Sie werden sich vielleicht erinnern, dass wir auf den Lusitania-Vorfall warten mussten.
Einige meinen, dass Präsident Johnson Truppen nach Vietnam schicken wollte. Sie werden sich vielleicht erinnern, dass er auf den Vorfall im Golf von Tonkin warten musste.
Wir begannen so lange nicht mit einem Krieg gegen Spanien, bis das Schlachtschiff Maine explodierte.
Und vielleicht darf ich daran erinnern, dass Präsident Lincoln so lange nicht die Armee einberufen konnte, bis Fort Sumter angegriffen wurde. Und genau deswegen rief er den Kommandanten von Fort Sumter dazu auf, genau das zu tun, von dem die Leute in South Carolina sagten, das es den Angriff auslösen würde (Zitat Ende).
All die von dem Nahost-Spezialisten, Clawson aufgeführten Begebenheiten, sind in der Tat grausige historische Ereignisse und Kriege, unter deren Folgen die Menschheit bis zum heutigen Tage zu leiden hat. Millionen Menschen verloren dabei ihre Leben und Existenzgrundlagen. Selbst der Boden jener bekriegten Gebiete konnte sich bis zum heutigen Tage nicht erholen. Sonderbar und zynisch ist aber die Tatsache, dass in all den genannten Fällen, vermutlich oder bewiesen, ein vorgetäuschter Vorfall die Katastrophe des Krieges auslöste und sie alle gaben den vergangenen Präsidenten den Vorwand, um in den Krieg zu ziehen!
Einem Sektenführer ähnlich zeichnet und bestimmt Clawson den Weg der USA in einen Krieg gegen Iran vor.
Die schaurigste Stelle dieser Ansprache ist die, als er sagt: „Wenn also die Iraner tatsächlich nicht einlenken“, der israelische Lobbyist fährt mit einem Grinsen auf dem Gesicht fort, „wäre es das Beste, wenn jemand anderes den Krieg anfangen würde.“
Seine Rede endet mit den Worten: Wir befinden uns in einem Spiel, in dem wir verdeckte Mittel gegen die Iraner einsetzen. Wir könnten hier noch gemeiner werden.
Es stellt sich hier zu allererst einmal die Frage mit was wir es hier überhaupt zu tun haben. Mit einem Menschen ganz sicher nicht. Man stelle sich vor: Dieses etwas und das dazugehörige Institut sind mitbestimmend über die US-Amerikanische Politik und prägen damit auch einen Teil der Weltpolitik. Es muss hier die Frage gestellt werden, wie wir uns die Zukunft vorstellen, für uns, unsere Kinder und unsere Enkel. Sollen in der Tat solche kriegswilligen Kreaturen über unsere Zukunft entscheiden?
Das, was die Damen und Herren Thinktanks als Ideenbereicherung für diese Art des Weltregierens empfinden, wird von uns als rational denkende Menschen unter der Kategorie Brutstätte des Terrorismus und blutrünstige Fabriken zur permanenten Produktion von: Rüstung, Söldner, Mörder und mafiösen Strukturen eingeordnet.
Zeitlich unweit von Clawsens Einführung in eine Kriegsanzettelung unheimlicher Art greift Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in seiner Rede vor der UN-Versammlung den Iran scharf an. Er bezeichnet den Iran als „gefährlichstes terroristisches Regime“, von dem die ganze Menschheit bedroht sei. Anhand der griffigen Skizze einer explosiven Kugel mit einer angezündeten Zündschnur, an deren Ende und einige Striche mit Prozentangaben versucht Herr Minister den Eindruck eines fachkundigen Experten zu erwecken und somit die Öffentlichkeit zu beeinflussen. Es ist wohl angebracht den Herrn Ministerpräsidenten zu mahnen, Finger von solchen manipulativen Praktiken aus der Gattung Zeichentrick zu lassen. Die Öffentlichkeit, die sich von solchem maroden Puppentheater beeindrucken lässt, kann sich auch leicht von dem Gegenteil überzeugen lassen. Und all dies gehört in einer Sphäre der Politik nicht hinein. Hier muss unweigerlich noch die Frage gestellt werden wie realitätsfern und realitätsfremd sich Netanjahu mittlerweile politisch bewegt.
Ist er nicht in der Lage zu erkennen, dass die USA weitaus gefährlicher sind? Und dass deren Politik und deren Handeln die Sicherheit des Staates Israel um tausender Potenzen mehr gefährdet, als es irgendein Land im nahen und Mittleren Osten in der Lage ist zu tun.
Guten Tag
Quelle:
Antikrieg-TV