Sendung 157 vom 25.02.2010
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer. Ich begrüße Sie zu Folge 157 von „Die Vergessenen dieser Welt“. Die heutige Sendung beschäftigt sich mit scheinheiligen Kriegstreibern.
Die USA blasen sich wiedereinmal auf und arbeiten weiterhin auf einen Krieg gegen den Iran hin. Die Obama-Regierung bereitet scharfe Sanktionen gegen das Atomprogramm des Iran vor. Vergangene Woche hat sie eine diplomatische Großoffensive im Nahen Osten begonnen, um sich der Unterstützung ihrer Verbündeten in der Region zu versichern. Die USA haben die Zustimmung Großbritanniens und Frankreichs für harte UN-Sanktionen. Es gibt Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Russland sich ebenfalls in diese Richtung bewegt. Auf China, das einzige andere permanente Mitglied des Sicherheitsrats, üben die USA intensiven Druck aus. Auch seine unilateralen Sanktionen gegen den Iran weitet Washington aus.
Eine entscheidende „Kleinigkeit“ wird wird bei der ganzen Atom-Diskussion jedoch vergessen: Es gibt nur einen atomaren Massenmörder auf dieser Welt. Und das sind die USA, ihre Regierungen und ihre Soldaten. Nur die USA haben mit Atomwaffen getötet und töten damit weiterhin.
Die US-Amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki töteten insgesamt etwa 90.000 bis 200.000 Menschen sofort. Mindestens weitere 130.000 Menschen starben bis Jahresende an den Folgen des Angriffs, zahlreiche weitere an Folgeschäden in den Jahren danach. Aktuell setzen die USA bei allen ihren Kriegen die verschiedensten Waffen mit abgereichertem Uran ein. Sei es in ex-Jugoslawien, in Afghanistan oder dem Irak. Wie hoch die Anzahl der Menschen ist, die durch radioaktive Verstrahlung, US-Amerikanischer Waffen, bisher gestorben sind ist nicht bekannt. Man kann aber von mehreren zehntausend Toten ausgehen.
Die USA besitzen nicht nur Atomare und nukleare Waffen, sie haben mehrfach bewiesen, dass sie sie auch hemmungslos, brutal und barbarisch gegen jedes menschliche Wesen einsetzen, dass ihnen und ihrem Machtstreben im Wege steht. Die Machthaber der USA sind eine Killermaschine, die hemmungslos für Geld mordet und tötet.
Und nun stellt sich der größte Atomkiller der Welt, mit seinen zig hunderttausenden von Toten, hin und spielt edler Ritter und Moralapostel. Und das im Falle des Iran ohne jeden Beweis. Mir fällt da nur George Orwells Farm der Tiere ein. Da waren es Schweine, die versuchten die Macht an sich zu reißen und andere zu beherrschen!
Und so kommt es, dass die US-Regierung endlich einmal mit ein Iran-Bericht der Internationalen Atomenergie-Behörde völlig zufrieden ist! Er enthalte »viele besorgniserregende Dinge«, rühmte Philip Crowley, Sprecher des State Department. Vizepräsident Joseph Biden ging sofort zur praktischen Seite über: »Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern arbeiten wir daran sicherzustellen, dass der Iran wirkliche Konsequenzen dafür zu spüren bekommt, dass er sich nicht an die internationalen Abmachungen hält.«
Da konnte das deutsche Echo nicht ausbleiben. »Große Besorgnis« der Bundesregierung verkündete ihr Sprecher Ulrich Wilhelm, unterstützt von diversen Medien (»Der Iran baut an der Atombombe!«, Bild, 19.2.). »Die fortgesetzte Missachtung« der Forderungen der USA und der EU durch den Iran zwinge dazu, »den Weg weiterer Sanktionen zu gehen«. Aber wenigstens vor einem deutschen Überraschungsangriff ist Teheran sicher: »Wir schließen eine militärische Lösung aus«, versprach Wilhelm. Offenbar ohne Abstimmung mit Washington und Jerusalem.
Der IAEA-Bericht, um den es dabei geht, ist noch nicht einmal veröffentlicht, aber schon im Internet zu finden. Offiziell wird er erst der nächsten Vorstandssitzung der Behörde vorgelegt werden, die Anfang März stattfindet. Aber wie üblich wurden spezielle Highlights des Reports schon vorab durch »gezielte Indiskretionen« weit gestreut. Im Grunde geht es dabei jetzt nur um die folgenden drei Sätze, die im Bericht unter dem Punkt »Mögliche militärische Dimensionen« stehen: »Die Informationen, die der Behörde in Zusammenhang mit diesen ausstehenden Fragen zugänglich sind, sind umfangreich und wurden im Laufe der Zeit von verschiedenartigen Quellen gesammelt. Diese Informationen sind zudem weitgehend in sich stimmig, glaubwürdig hinsichtlich der technischen Details, des Zeitrahmens, in dem diese Aktivitäten stattgefunden haben sollen, und der Personen und Organisationen, die daran beteiligt gewesen sein sollen. Alles zusammengenommen veranlasst das zu Sorgen über die mögliche Existenz von früheren oder laufenden deklarierten Aktivitäten hinsichtlich der Entwicklung eines nuklearen Raketensprengkopfes.«
Auch wenn diese Sätze jetzt von westlichen Politikern und Medien triumphierend zitiert werden, enthalten sie absolut nichts Neues. Sie geben keinerlei neue Erkenntnisse der IAEA, sondern nur eine veränderte politische Bewertung wieder. Das ist leicht dadurch zu erklären, dass dies der erste Report in der Amtszeit des neuen Generaldirektors der Behörde, des Japaners Jukija Amano, ist. Sein Vorgänger, der Ägypter Mohammad ElBaradei, hatte mehrfach dem westlichen Drängen widerstanden, in seinen Berichten Gerüchte und Vermutungen aufzuwerten.
Die erwähnten »Informationen« der IAEA stammen aus geheimdienstlichen Quellen, unter anderem auch vom BND. Hauptbeweisstück ist ein angeblich aus dem Iran geschmuggeltes Laptop, auf dem sich Pläne für einen Nuklearsprengkopf befinden sollen. Die Behörde hat die USA bis jetzt nicht dazu bewegen können, die fraglichen Beweise freizugeben.
Iran hat vor dem Hintergrund des Rummels um den IAEA-Bericht bekräftigt, daß es nicht an Atomwaffen interessiert ist. »Wir glauben keineswegs an die Atombombe, und wir versuchen nicht, sie zu bekommen«, sagte die höchste Autorität des Landes, Ajatollah Ali Khamenei, am Freitag im Fernsehen. Aber die USA haben wohl einen Gendefekt. Sie wollen Morden und herrschen.
Guten Tag
Quellen:
www.wsws.org
Wikipedia
Tageszeitung Junge Welt