Sendung 252 vom 05.07.2012
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu Folge 252 von „Die Vergessenen dieser Welt!“. Die heutige Sendung beschäftigt sich mit Kriegstreibern.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu soll bereits beschlossen haben, den Iran noch vor den US-Präsidentschaftswahlen angreifen zu lassen. Ein führender israelischer Offizieller hat gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt, dass Premierminister Benjamin Netanjahu „beschlossen hat, den Iran noch vor den US-Wahlen im November anzugreifen“.
Dabei will Netanjahu nicht nur die iranischen Atomanlagen zerstören, gleichzeitig möchte er die politische Landschaft in den USA und Israel durch einen starken Rechtsruck total verändern und freie Bahn für religiöse Fundamentalisten schaffen.
Sheldon Adelson Netanjahus wichtigster Bündnispartner (in den USA), unterstützt auch Mitt Romney, und beide glauben, dass sie durch einen israelischen Angriff auf den Iran im September oder Oktober nicht nur Obama schlagen und viele Kriegsgegner unter den Demokraten aus dem Kongress werfen, sondern auch ein Regime von Kriegsbefürwortern in Washington errichten können.
Israel hatte sich bereit erklärt, mit einem Angriff auf den Iran bis nach den gegenwärtig laufenden fünf Gesprächen zu warten, die zwischen den P5+1 (den fünf UN-Vetomächten und der Bundesrepublik Deutschland) und dem Iran laufen und Ende Juli, Anfang August enden werden.
Jüngste Beschaffungsaufträge des US-Verteidigungsministeriums, die neuen U-Boote Israels und Militärmanöver des Irans lassen erkennen, dass sich alle Seiten auf die Möglichkeit eines militärischen Konflikts vorbereiten.
Zu den neuen Beschaffungsaufträgen des Pentagons, die auf einen geplanten Angriff auf den Iran schließen lassen, gehört auch die Bestellung von 361 Tomahawk- Marschflugkörpern neuester Bauart im Wert von 338 Millionen Dollar, die von der Firma Raytheon an die US-Navy geliefert werden sollen.
238 dieser Marschflugkörper können von U-Booten und der Rest von Lenkwaffen- Zerstörern abgefeuert werden, die es auch bei der in Bahrein stationierten 5. US-Flotte gibt.
Marschflugkörper der gleichen Art wurden auch zu Beginn der Operation Odyssey Dawn, also im Luftkrieg gegen Libyen, im März letzten Jahres, eingesetzt; damals feuerten Schiffe und U-Boote der Navy 124 dieser Raketen auf Gaddafis Radaranlagen und Flugabwehrstellungen rund um Tripolis ab.
Am 9. Mai hat das US-Repräsentantenhaus den United States-Israel Enhanced Security Cooperation Act of 2012 (den im Jahr 2012 geschlossenen Vertrag über die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel zu dessen Absicherung) verabschiedet, der erneut die Sicherheit des jüdischen Staates Israel garantiert, ihm die militärischen Mittel zu seiner Verteidigung gegen Bedrohungen jeder Art zusichert … und beide Staaten zum Ausbau ihrer militärischen und zivilen Zusammenarbeit“ verpflichtet.
Militärexperten sind sich schon lange einig darüber, dass der „günstigste Zeitpunkt“ für einen israelischen Angriff auf den Iran wegen der bevorstehenden Wahl des US-Präsidenten im kommenden September oder Oktober liegt.
Die größte politische Wirkung und die wenigsten diplomatischen Verwicklungen wären während der Democratic National Convention in Charlotte, North Carolina, vom 3. bis 6
September und in den Tagen kurz vor der Wahl – zwischen Halloween und dem 6. November – zu erwarten.
Präsidentschaftswahlen haben schon immer eine wichtige Rolle bei militärischen Planungen gespielt. So hat zum Beispiel die Tet-Offensive Anfang 1968 verhindert, dass L. B. Johnson wiedergewählt wurde.
Israel und die USA werden im Oktober ihr bisher größtes gemeinsames Militärmanöver durchführen und mit Tausenden von Soldaten und modernsten Abwehrsystemen das Abfangen von gleichzeitig aus dem Iran und aus Syrien abgefeuerten Raketen üben.
Die Ankündigung des Manövers erfolgte während die Gewalt in Syrien zunimmt und Israel und die USA darüber diskutieren, wie sie das Atomprogramm des Irans stoppen könnten. Lt. Gen. (Generalleutnant) Craig A. Franklin, der Kommandeur der (auf der US-Air Base Ramstein stationierten) 3rd Air Force, hat bei seinem jüngsten Besuch in Israel mit Vertretern der Israel Defense Forces / IDF einen Planungsausschuss eingesetzt, der die Details des Manövers ausarbeiten wird; das berichtete die israelische Tageszeitung Maariv Hebrew am Montag. Neben Tausenden israelischen sollen auch 3.000 US-Soldaten teilnehmen.
In dem Manöver wird ein Raketenangriff auf Israel simuliert, der gleichzeitig mit bis zu einigen hundert Raketen vom Iran und von Syrien aus erfolgt. Israel wird sein weiterentwickel- tes Abwehrsystem Arrow 2 testen, die USA werden die Wirkung ihrer Abfangsysteme vom Typ Aegis und Patriot / PAC-3 überprüfen.
Wie die Zeitung berichtet, betrachten einige Militärexperten das Manöver als „Generalprobe“ für einen möglichen militärischen Konflikt; damit wolle man in einer Zeit, in der klar sein sollte, ob die internationalen Sanktionen wirken oder nicht, eine klare Botschaft an den Iran richten.
Das Manöver wurde angekündigt, kurz nachdem in Moskau das Gespräch zwischen den Weltmächten und dem Iran über dessen Atomprogramm vorläufig abgebrochen wurde.
Guten Tag
Quelle:
Luftpost Kaiserslautern