Sendung 237 vom 02.02.2012
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu einer neuen Folge von „Die Vergessenen dieser Welt!“.
Ein geheimer Brief Obamas an die iranische Führung deutet darauf hin, dass der Überfall auf den Iran so lange aufgeschoben werden soll, bis das mit dem Iran verbündete Syrien völlig destabilisiert ist.
In dem Brief stellte das Weiße Haus die Position der USA dar; nach Meinung iranischer Offizieller ist er aber ein Beleg für die realistische Erkenntnis: Die USA können es sich jetzt nicht leisten, einen Krieg gegen den Iran zu führen.
In dem Brief, den Präsident Barack Hussein Obama unterzeichnet hat, schlagen die USA die Aufnahme von Verhandlungen zwischen Washington und Teheran vor, mit dem Ziel, die Feindschaft zwischen dem Iran und den USA zu beenden.
Nach Aussage eines iranischen Parlamentariers, der stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Nationale Sicherheit und Außenpolitik des iranischen Parlamentes ist, enthält der Brief Angebote zur Kooperation zwischen Washington und Teheran und zu Verhandlungen auf der Basis gemeinsamer Interessen.
In dem Brief hat Obama Teheran auch zu versichern versucht, dass sich die USA nicht an einer feindlichen Aktion gegen den Iran beteiligen würden. Zur gleichen Zeit gab das Pentagon die Verschiebung eines geplanten Großmanövers mit Israel bekannt.
Die Iraner halten das Angebot jedoch für bedeutungslos, weil die Aktivitäten der Obama-Regierung gegen den Iran bisher immer im Widerspruch zu ihren Versicherungen standen. Außerdem glaubt der Iran, dass die USA vor einem Angriff auf den Iran zurückschrecken, weil sie wissen, dass sie ein Krieg mit einem Gegner wie dem Iran teuer zu stehen käme und viel zu riskante Folgen hätte.
Das bedeutet jedoch nicht, dass damit ein Krieg zwischen den USA und dem Iran ausgeschlossen wäre und nicht mehr stattfinden könnte. Die Entwicklung kann in beide Richtungen gehen. Es bedeutet auch nicht, dass die Obama-Regierung und ihre Verbündeten derzeit keinen Krieg gegen den Iran führen. In Wirklichkeit liegen Washington und seine Verbündeten schon lange im Krieg mit dem Iran und dessen Verbündeten – in der digitalen Welt, auf Fernsehkanälen, in den Tälern Afghanistans und in den geschäftigen Straßen Beiruts und Bagdads.
An Stelle eines direkten Angriffs auf den Iran haben die USA einen verdeckten Krieg und mehrere Stellvertreterkriege gestartet. Den verdeckten Krieg führen Geheimdienste mit Cyberangriffen, Computerviren, geheimen Militäroperationen, Spionen, Mördern, Agents Provocateurs und Saboteuren. Die Entführung und Ermordung iranischer Wissenschaftler und Militärführer, die vor mehreren Jahren begannen, sind Teil dieses verdeckten Krieges. In diesem Schattenkrieg wurden iranische Diplomaten im Irak verschleppt und Iraner, die Georgien, Saudi-Arabien oder die Türkei besuchten, festgenommen oder entführt. Auch syrische Offizielle, mehrere Palästinenser und Hisbollah-Vertreter sind diesem Schattenkrieg zum Opfer gefallen.
Die Stellvertreterkriege begannen 2006, als Israel den Libanon mit der Absicht angriff, den Krieg auf Syrien auszuweiten. Der Weg nach Damaskus führt über Beirut, und über Damaskus will man nach Teheran kommen. Als man nach dem (israelischen) Misserfolg 2006 erkannte, dass Syrien der Dreh- und Angelpunkt des vom Iran unterstützten Widerstandes (der Hisbollah) ist, versuchten die USA und ihre Verbündeten in den nächsten fünf bis sechs Jahren, die Verbindungen zwischen Syrien und dem Iran zu kappen.
Auch an der diplomatischen und wirtschaftlichen Front versuchen die USA den Iran und seine Verbündeten durch die Manipulation internationaler Gremien und hilfswilliger Staaten zu schwächen. Die ab 2011 in Syrien inszenierte Krise ist, geopolitisch betrachtet, auch Teil des Krieges gegen den Iran. Sogar das von den USA und Israel geplante gemeinsame Großmanöver 2012 und die dabei vorgesehene Verlegung von US-Truppen (nach Israel) zielten hauptsächlich auf Syrien und sollten die Ausschaltung dieses iranischen Verbündeten vorbereiten.
Mit psychologischem Druck auf den Iran will Washington erreichen, dass er sich von Syrien distanziert, damit die USA und ihre Kohorten über dieses Land herfallen können. Bis Anfang Januar 2012 haben sich die Israelis unaufhörlich auf eine Invasion Syriens vorbereitet, um Revanche für die Schlappe von 2006 nehmen zu können; währenddessen haben Vertreter der USA und der EU ständig versucht, in Verhandlungen einen Keil zwischen Damaskus und Teheran und dessen andere Verbündete zu treiben. Die Syrier sind aber standhaft geblieben.
Auch Erklärungen des Kremls bestätigen die Ansicht, dass Washington die Verbindungen zwischen Syrien und seinem iranischen Verbündeten kappen möchte. Einer der höchsten für die Sicherheit Russlands Verantwortlichen hat gesagt, Syrien werde wegen seiner strategischen Verbindung mit dem Iran bestraft. Der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates der Russischen Föderation, hat öffentlich festgestellt, Washington übe nur aus geopolitischen Gründen Druck auf Syrien aus, weil es dessen Verbindung zum Iran zerstören wolle, und nicht aus irgendwelchen humanitären Besorgnissen heraus.
Der Iran hat bereits signalisiert, dass er im Falle eines Angriffs auf Syrien nicht zögern werde, seinem Verbündeten militärischen Beistand zu leisten. Washington möchte das gern verhindern. Das Pentagon will erst Syrien schlucken, um anschließend dem Iran seine volle, ungeteilte Aufmerksamkeit widmen zu können. Das Pentagon möchte seine Ziele lieber nacheinander erreichen.
Guten Tag
Quelle:
Global Research