Sendung 153 vom 21.01.2010
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu einer neuen Folge von „Die Vergessenen dieser Welt!“. Die heutige Sendung beschäftigt sich mit der aktuellen Situation im mittleren Osten.
Die USA versuchen, das Zustandekommen eines Gasvertrags zwischen Iran und Pakistan zu verhindern. Gemäß diesem Abkommen wird Pakistan täglich 750 Kubikmeter Gas für die Dauer von 25 Jahren erhalten. Islamabad und Teheran sind in der Endphase schon 1994 begonnener Verhandlungen über ein umfangreiches Gasabkommen. Die neue Gaspipeline, die gegen den Willen Washingtons durchgesetzt wird, soll den Iranern neue Absatzmärkte eröffnen. Der US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke, hielt sich am 14.Januar in Pakistan auf. Die nächste Pokerrunde um Gas-Pipelines und Stromtrassen wurde eröffnet.
Die USA hätten wieder einmal ihre Forderung an Pakistan erneuert, das iranische Gas-Pipeline-Projekt in Frage zu stellen und aufzugeben. Dafür gibt es als Belohnung eine umfassende amerikanische Energie-Unterstützung, schrieb am 14.Januar die pakistanische Zeitung TheNation.
Gut informierte Quellen hätten am Mittwoch der Zeitung mitgeteilt, dass der US-Sonderbeauftragte Richard Holbrooke dieses bedingte Angebot an Erdöl-Minister Syed Naveed Qamar während einer Sitzung, bei der auch die bilaterale Zusammenarbeit im Energiebereich und Investitionsmöglichkeiten in dem Land besprochen wurden, unterbreitet hätte.
Laut diesen Quellen würde in dem Fall, dass Pakistan auf die Versorgung der Gas-Importe aus dem Iran durch eine seit langem geplante Gas-Pipeline verzichtet, die USA dabei helfen, die Einfuhr von Strom aus Tadschikistan durch den Wakhan Korridor in Afghanistan zu arrangieren.
Die Quellen hätten darauf hingewiesen, dass dies ein langjähriges Angebot der USA sei, beim Bau der Hochspannungs-Freileitungen aus Tadschikistan nach Pakistan zu helfen, aber nur, wenn Pakistan das iranische Projekt verlassen würde.
Die Inder sind bereits aus dem ursprünglich geplanten Projekt einer Iran-Pakistan-Indien-Pipeline unter dem amerikanischen Einfluss der USA ausgestiegen, und zwar seit dem Nuklear-Deal der USA mit Indien.
Nun setzen die USA alle Hebel in Bewegung und üben Druck auf Pakistan aus, die iranische Pipeline aufzugeben: entweder durch die Bereitstellung von Hilfe für alternative Energiequellen oder mit dem Armumdrehen über das Thema Terrorismus, schrieb TheNation.
Inzwischen bestätigt ein offiziell ausgestelltes Informationspapier nach dem Treffen Holbrookes mit Naveed Qamar, dass die Ansichten über Fragen der bilateralen Zusammenarbeit und im beiderseitigen Interesse mit besonderem Schwerpunkt auf die laufende Zusammenarbeit im Bereich der Energie geteilt wurden.
Mittel und Wege, um die bestehenden Beziehungen weiter zu vertiefen sowie die Unterstützung von Projekten, die dem Ziel dienen, die Energieknappheit im Land zu verringern kamen auch zur Diskussion, hiess es.
Der Minister gab auch einen Überblick über seine Bemühungen zur Minderung der Angebotslücke bei der Nachfrage von Kraftstoff im Land.
Nach Aussage des Ministers würde kurz-und mittelfristig die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nach Gas durch LNG-Importe reduziert werden.
Qamar sagte, dass die US-Hilfe in den LNG-Projekten stark spürbar wäre.
Das grosse Interesse an Overseas Private Investment Cooperation (OPIC) bei der Unterstützung der LNG-Import-Projekte in Pakistan könnte weiter über die LNG-Projekte hinausgehen. Viele Betreiber mit US-Aktien zeigten zunehmendes Interesse vor allem für die kurz- und mittelfristigen Anlagen, fügte er hinzu.
Holbrooke hätte den Minister über das grosse Interesse seiner Regierung an der Ausweitung der Unterstützung bei der Bewältigung an dem Bedarf des Landes in den Bereichen Öl, Gas und Wasser unterrichtet.
Der US-Sondergesandte unterstrich auch die Notwendigkeit, das Verständnis und Vertrauen in diese Grossunternehmen maximal zu stärken.
Die US-Botschaft hat am gleichen Tag die Berichte bestritten, dass US-Beamte gedroht hätten, die Förderung der Projekte zur Stromerzeugung in Pakistan und die Unterstützung für die Einfuhr von verflüssigtem Erdgas (LNG) einzustellen, wenn Pakistan das geplante Pipeline-Projekt mit dem Iran beibehalten würde.
Nach einer Meldung von PakTribune hätte Richard Holbrooke versprochen, dass Washington über eine Milliarde Dollar in den nächsten vier Jahren im Energiesektor als Rettungspaket an Pakistan geben würde. Ihm sei auch bekannt, dass Hillary Clinton bald wieder den pakistanisch – US-amerikanischen strategischen Dialog einleiten würde, um die Krise der Gewalt in dem Land zu überwinden, unter der Millionen von Menschen hier leiden.
Zu den anderen Teilen des Programms zählen Investitionen in die Jamshoro Thermal Power Station in Sindh, in das Muzaffarabad Kraftwerk im Punjab und in das Kraftwerk Guddu Power Station.
Holbrooke wurde am Donnerstag noch zu einer demonstrativen inszenierten Rundreise unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in Begleitung von Generalmajor Ashfaque Nadeem in das Swat-Tal gefahren, wo er höfliche lobende Worte über den Mut, die Entschlossenheit und professionelle Durchführung der Operation der pakistanischen Armee über seine geschulten Diplomatenlippen brachte.
An diesem Beispiel zeigt sich, dass es den USA einzig und allein um ihre Machterweiterung und um wirtschaftliche Interessen geht. Und dem ordnen sie hemmungslos alles unter. Es ist egal, ob der Präsident Bush oder Obama heisst.
Guten Tag
Quellen:
IRIB
Radio Utopie
Global Research