Sendung 163 vom 08.04.2010
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu einer neuen Folge von „Die Vergessenen dieser Welt!“. Die heutige Sendung ist ein Kommentar und übertitelt mit Ostern und „Frieden“.
Jetzt wurden die Osterfeiertage und die dazugehörigen Ostermärsche doch noch interessant. In das alljährliche „Friedens-Einerlei“ kamen ein paar Meldungen die alles etwas aufmischen.
Zu aller erst natürlich die an Karfreitag getöteten Soldaten. Was für ein Theater. Unser von und zu Kriegsminister, Verzeihung Verteidigungsminister, unterbricht seinen Osterurlaub und die Bundeskanzlerin meldet sich innerhalb kürzester Zeit zu Wort. Es erinnert schon zumindest an Kaiser Wilhelms Zeiten, wenn da, in einheitlichem Tenor von dem „verabscheuungswürdigen und hinterhältigen Angriff auf unsere Soldaten in Afghanistan“ oder von in „Gedanken und Gebeten“ sei er „bei den Soldaten und ihren Familien“ gesprochen wird.
Richtiger wäre es zu sagen: Da haben sie halt Pech gehabt! Sie hätten ja nicht Soldat werden müssen und sich an globalen militärischen Mordeinsätzen beteiligen. Berufsrisiko ist das sozusagen. Aber nicht mehr!
Es sollte besser daran erinnert werden das deutsche Soldaten in Kriegseinsätzen fremde Länder besetzen und die dort lebenden Menschen töten. Nach mehr als 50 Jahren hat ursprünglich eine rot/grüne Bundesregierung begonnen Soldaten im Ausland morden und töten zu lassen. Und CDU, CSU und FDP haben freudig dabei mitgemacht. Aber auch das Nein zu Kriegseinsätzen der Linkspartei ist eher halbherzig und kommt bei weitem nicht aus innerer Überzeugung.
Hat eigentlich jemals jemand gezählt wie viele Menschen durch die Mitwirkung deutsche Soldaten, seit den neunziger Jahren, getötet wurden? Nachdem die Menschen dieser Welt einmal fünfzig Jahre Frieden vor dem Tötungsdrang der Deutschen hatten. Von Jugoslawien über Afrika bis zum Hindukusch. Entweder war man so gleichgültig und hat sie nicht gezählt, oder man verheimlicht der Öffentlichkeit die Zahlen. Denn DIE könnte ja dagegen aufstehen.
Wen interessieren all diese getöteten Menschen? Keinen! Im Gegenteil besitzen die Politiker noch die unverfrorene Dreistigkeit die Blutbäder der Soldaten als humanitäre Maßnahme darzustellen. Oder man entmenschlicht die Toten in dem man sie als Terroristen und Verbrecher bezeichnet und einstuft. Eine im übrigen alte Vorgehensweise. Wenn das eine Töten nicht interessiert, wieso dann bitteschön das andere?
Wenn die deutschen Bürger Humanität und Anstand besäßen und aus ihrer Geschichte wirklich etwas gelernt hätten, würden sie all dies nicht zulassen und aktiv dagegen Kämpfen. Und zwar mit jedem denkbaren legalen Mittel! So aber beruhigt man sein – nicht vorhandenes – Gewissen indem man sich an Friedensmärschen beteiligt.
Im Inneren liebäugelt die überwiegende Mehrheit, der Bundesbürger, jedoch insgeheim mit der „neuen deutschen Stärke im Ausland“. Wenn auch eher hinter vorgehaltener Hand. Genauso, wie im dritten Reich keiner etwas von der Deportation und Ermordung der Juden wusste.
Und wenn dann wieder Menschen getötet werden, und dies an die Öffentlichkeit kommt – wie einen Tag nach Karfreitag, dann war das natürlich ein Versehen. In einer Meldung der Bundeswehr hieß es:
Auf dem Weg in den Distrikt Schahar Dara fuhren nach Angaben der Bundeswehr „zwei zivile Kraftfahrzeuge auf die deutschen Kräfte zu und hielten auch nach Durchführung aller von deutscher Seite durchgeführten Sicherheits- und Identifizierungsverfahren nicht an. Daraufhin eröffnete ein Schützenpanzer vom Typ Marder das Feuer auf eines der Fahrzeuge.“
Nach dem Beschuss habe sich herausgestellt, dass es sich um Fahrzeuge der Afghan National Army (ANA) gehandelt habe.
Das sollte man sich zweimal durch den Kopf gehen lassen! Erst schießen, dann denken. Wie im Wilden Westen. Und dann der Umstand. Ein ziviles Kraftfahrzeug – also ein PKW – ist so bedrohlich, dass ein gepanzertes und schwehrbewaffnetes Militärfahrzeug keine andere Möglichkeit sieht als zu schießen! Und da soll keiner von der Freude der Soldaten am Töten sprechen? Ein Versehen? Entweder sind das wirklich Adolfs Enkel oder die haben zu viele Egoshooter gespielt. Oder der Öffentlichkeit wird etwas vorgelogen. Eines so schlimm wie das andere. Aber mit der Gleichgültigkeit der deutschen Bundesbürger ist vieles machbar.
Zu dem, von der Bundeswehr angeordneten, Bombardement der Menschen am Tanklaster in Kundus äußerte sich der ehemalige UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan und heutige Grünen-Bundestagsabgeordnete Tom Koenigs. Er führt den tödlichen NATO-Luftschlag in Kundus vom September vergangenen Jahres unter anderem auf mangelnde Landeskenntnis der deutschen Soldaten zurück. Sie seien meist nur kurze Zeit in Afghanistan und hätten daher »wenig Zugang zur Bevölkerung«, sagte Koenigs der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse (Samstagausgabe). So leuchte nicht ein, wie man auf die Idee kommen könne, an den Tanklastern hielten sich keine Zivilisten auf.
Sagt dieses Beispiel nicht genug? Rennt schön in die Kirche, feiert euer Osterfest und behaltet eure Gleichgültigkeit und euer Desinteresse an den Geschehnissen und Fakten in der Wirklichkeit! An all dem sinnlosen Morden und Töten überall in dieser Welt und auch an den neuerlichen Kriegsvorbereitungen durch Obamas USA und Israel.
Guten Tag
Quellen:
Telepolis
Tageszeitung Junge Welt
Spiegel Online
AP