Sendung 134 vom 02.07.2009
Guten Tag liebe Zuschauerinnen und Zuschauer! Ich begrüße Sie zu Folge134 von die Vergessenen dieser Welt. In der heutigen Sendung beschäftige ich mich mit verschiedenen Themen:
Was die Nazis, während des 2. Weltkrieges, konnten, dass kann unsere Bundesregierung und die Bundeswehr (bei ihrem Kriegseinsatz in Afghanistan) auch: Orden verteilen. Oder anders ausgedrückt: HURRA, DAS EISERNE KREUZ IST WIEDER DA! Frau Merkel sollte sich in Grund und Boden schämen.
Erstmals seit 1945 ist Mut vor dem Feind wieder Chefsache. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich will die ersten vier der neu eingeführten »Ehrenkreuze der Bundeswehr für Tapferkeit« verleihen. Die Zeremonie soll am 6. Juli im Kanzleramt stattfinden. Mit dem leicht modifizierten Eisernen Kreuz werden »erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs Soldaten für ihren besonderen Mut« ausgezeichnet, schreibt die Agentur AP. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte in den vergangenen Wochen sorgfältig nach passenden Kandidaten suchen lassen. Offiziell führt Deutschland keinen Krieg in Afghanistan; Soldaten, die bei Kämpfen andere getötet haben, kamen daher nicht in die engere Wahl. Diese dürften aber bei künftigen Belobigungen zum Zuge kommen. Die ersten Orden sollen politisch korrekt vier deutsche Soldaten bekommen, die sich im Oktober 2008 nach einem Selbstmordanschlag nahe Kundus in Nordafghanistan »heldenhaft um ihre Kameraden gekümmert« haben. Bei dem Attentat waren zwei Bundeswehrsoldaten und fünf afghanische Kinder getötet worden.
Die Ordensoffensive kommt just zum Zeitpunkt, da in den Medien propagandistisch unverhohlen über die Kriegseskalation am Hindukusch berichtet wird. Die Financial Times Deutschland etwa hatte unter dem Titel »Sie müssen töten« einen Offizier mit den Worten vorgestellt: »Der erste Oberleutnant, der nach 1945 eine Infanteriekompanie im Angriff geführt hat.« Bild legte tags darauf in der Frontberichterstattung nach: »Mit Brunnenbauen und Schulen-Eröffnen ist hier erst mal nicht mehr«, zitierte das Springer-Blatt in Kundus stationierte Bundeswehrsoldaten. »Wir sollen hier kämpfen und töten. Das muss den Leuten in Deutschland mal einer erzählen.« Ein Hauptfeldwebel schwadronierte über die Kämpfe mit den Besatzungsgegnern: »Wenn die auf uns schießen, kriegen sie’s von uns besorgt. Wenn du 0:1 hinten liegst, versuchst du, den Ausgleich zu machen, und dann das 2:1. So einfach ist das. Wer das nicht hören will, der soll uns nicht hier herschicken.«
FDP-Wehrexpertin Elke Hoff fordert zur Unterstützung der Truppe die Entsendung von Kampfflugzeugen. Zwar könnten die deutschen Soldaten bei Bedarf Luftunterstützung von den US-Truppen anfordern. Für eine »effektive Bekämpfung« der Taliban müsse sich die Bundeswehr aber unabhängig machen. »Wir beschaffen für viel Geld gerade den Eurofighter«, sagte Hoff im Tagesspiegel. »Die können das theoretisch auch.« Die FDP-Politikerin war zuvor auf einer mehrtägigen Reise durch Afghanistan von der Bundeswehr gebrieft worden.
Das Soldaten Mörder sind ist eine altbekannte Tatsache. Erschreckend dagegen ist der Rechtsruck der Bundesregierung, die alte Sitten und Gebräuche des NS-Regimes, hier in der Bundesrepublik, wieder einführt.
Im Nahen Osten dreht die israelische Regierung (wie von Netaniahu nicht anders zu erwarten) an der Eskalationsspirale. Trotz internationaler Forderungen nach einem Siedlungsstopp hat Israel den Ausbau einer jüdischen Siedlung im Westjordanland erlaubt. Das Verteidigungsministerium habe am Montag den Bau von 50 weiteren Wohnungen in der Siedlung Adam genehmigt, berichtete der israelische Militärrundfunk. Dorthin sollten rund 200 Bewohner von Migron, der größten nicht genehmigten jüdischen Siedlung im Westjordanland, umziehen. Die Baugenehmigung für die 50 Wohnungen ist dem Bericht zufolge Teil eines deutlich größeren Projekts zum Bau von insgesamt 1 450 Wohnungen in Adam.
Die israelische Marine hat das Schiff einer pro-palästinensischen Hilfsorganisation auf offener See gestoppt, das Hilfgüter in den Gazastreifen bringen sollte. Fünf Kriegsschiffe der israelischen Marine hätten ihr Boot eingekreist, erklärte die Organisation Free Gaza. Die Marine habe gedroht, das Feuer zu eröffnen, wenn das Schiff nicht umkehre.
Da sich die Aktivisten weigerten, abzudrehen, habe die israelische Marine ihre Navigationsgeräte gestört. An Bord des Schiffs waren den Angaben zufolge Aktivisten aus elf Ländern, unter ihnen die nordirische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums warf den Schiffseignern vor, als Zielort absichtlich falsch das ägyptische Port Said angegeben zu haben. Die Gewässer vor dem Gazastreifen unterstünden allein Israel.
Das Schiff von Free Gaza war am Montag von Zypern aus gestartet. Es transportierte den Angaben zufolge medizinische und andere Hilfsgüter sowie Spielzeug für den Gazastreifen, dessen Bevölkerung unter der israelischen Blockade leidet. Im vergangenen Jahr hatte Free Gaza immer wieder Hilfsgüter über den Seeweg in den Gazastreifen gebracht, ein Transport inmitten der israelischen Offensive in dem Palästinensergebiet Anfang des Jahres wurde aber von der israelischen Marine gestoppt.
Die Menschen in Gaza hungern weiter. Was sich die Israelischen Regierungen hier leisten findet keine Worte.
Doch das interessiert die Weltgemeinschaft nicht!
Guten Tag